Der Spieler als Spielentwickler

Little Big Planet

Mit "Little Big Planet" für Sonys PlayStation 3 erreicht das Web 2.0 oder Mitmach-Web nun auch die Welt der Videospiele: Spielen, erschaffen, teilen ist das Motto von "Little Big Planet", das nicht nur mit einer liebenswerten Spielfigur aufwartet.

"Little Big Planet" wartet nicht nur mit einer liebenswerten Spielfigur aufwartet, sondern gibt den Spielern auch die Möglichkeit, ohne große Vorkenntnisse, selbst zum Spielentwickler zu werden.

Auf den ersten Blick ist "Little Big Planet" ein klassisches Jump'n'Run-Game, bei dem man versucht, mit seiner Spielfigur, in diesem Fall der so genannten Sackfigur, möglichst viel Punkte zu erreichen. Dazu müssen rennend und hüpfend verschiedene Ebenen erklommen, Gegner bekämpft und Rätsel gelöst werden.

Mehr als ein Jump'n'Run

Bis auf die niedliche Optik mit den kunterbunten und sehr realistisch anmutenden Texturen und witzigen Objekten sowie der knuddeligen Sackfigur mit ihrem überdimensionierten Ganzoberkörper-Reißverschluss ist das nichts Neues, aber schon ganz lustig.

Doch "Little Big Planet" ist mehr. Denn nicht nur die Sackfigur kann nach eigenem Geschmack mit beispielsweise gestreifter Leinenhaut, Kleid und Hasenohren ausgestattet werden, das ganze Spiel lebt vom Input und der Fantasie der Spieler.

Der Kreativität freien Lauf lassen

Üblicherweise dauert es ein bis zwei Jahre, bis die Entwickler einen Spiels den nächsten Teil fertig haben und auf den Markt bringen. Bei "Little Big Planet" können die Spieler selbst neue Inhalte kreieren. Der integrierte Level-Editor lässt der Kreativität dabei unendlich viel Spielraum: Angefangen von der Umgebung bis hin zu den einzelnen Objekten kann mit den unterschiedlichsten Materialien wie Schwamm oder Eisen fast alles gebaut werden, was die Fantasie hergibt.

Jeder Level kann mit Licht aus unterschiedlichen Richtungen, verschiedenen Tönen und Musikstücken und selbst fabrizierten Stickern weiter ausgeschmückt und personalisiert werden. Dabei gilt: wer will kann, er muss aber nicht.

Reicht die eigene Kreativität vielleicht gerade nicht aus, kann man auch oder nur die hochgeladenen Levels anderer online spielen. Bereits jetzt gibt es ein reichhaltiges Repertoire an mitunter sehr spannend gestalteten Nutzer-Levels, einige stellen berühmte Filme nach oder lassen die Spieler Musik machen.

Ein Spiel für alle Altersklassen

Der Online-Modus ist, trotz seiner Stabilitätsprobleme, ein mindestens ebenso wichtiger Bestandteil von Little Big Planet: Manche der mitgelieferten Levels müssen zu zweit gespielt werden, damit sie gemeistert werden können. Oft macht es aber einfach mehr Spaß, mit anderen Spielern die teilweise sehr kniffligen Rätsel zu lösen und sich gegenseitig zu helfen - selbst wenn ein Mistreiter mit einem Fernseher auf dem Kopf und der andere in einem Bast-Rock antanzt und man selbst Hasenohren trägt.

Trotz der mitunter etwas schwierigen Steuerung und den Verzögerungen und Abbrüchen im Online-Modus ist Little Big Planet in Summe so niedlich und ansprechend, dass man beim Spielen fast den Fernseher streicheln möchte. Mit seiner Altersfreigabe ab sechs Jahren ist es zudem ein Spiel für fast alle Altersklassen.

Hör-Tipp
Digital.Leben, Montag bis Donnerstag, 16:55 Uhr

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