Strauss aus dem Theater an der Wien
Intermezzo
Die Vorzeichen für die Strauss-Oper "Intermezzo" im Theater an der Wien waren denkbar schlecht: Sängerin ausgefallen, Regisseur abgereist. Es kam anders als befürchtet. Die vom Publikum stürmisch gefeierte Produktion war nun in Ö1 zu hören.
8. April 2017, 21:58
"Der Sprung ins romantische Märchen und die starke Überreizung der Phantasie durch den schweren Stoff der 'Frau ohne Schatten' erregte den Wunsch nach einer modernen, ganz realistischen Oper", so erinnerte sich Richard Strauss im Rückblick. Ihm stand anno 1918 der Sinn nach etwas Leichtem, Unpathetischem, doch Hugo von Hofmannsthal, des Komponisten damaliger kongenialer Partner als Librettist, war dafür nicht der Richtige, weshalb sich Strauss an Hermann Bahr, den Autor der Komödie "Das Konzert", wandte.
Statt jedoch den Vorschlag für eine Zusammenarbeit mit dem erfolgreichsten deutschen Opernkomponisten seiner Zeit anzunehmen, empfahl Hermann Bahr, Richard Strauss möge den Text doch selbst schreiben - was in der Folge auch geschah: Der Komponist agierte als sein eigener Textautor und griff dabei auf eine Ehekrise zurück, die einige Jahre zuvor das Strauss'sche Eheleben kurzzeitig erschüttert hatte.
Neuproduktion durch Christof Loy
"Intermezzo" von Richard Strauss ist bereits 1954/55 und 1963/64, jeweils in Produktion der Wiener Staatsoper, über die Bühne des Theaters an der Wien gegangen.
Für die jetzige Neuproduktion in diesem Haus zeichnet Christof Loy als Regisseur verantwortlich (dreimal ist er bereits von der Zeitschrift "Opernwelt" zum Opernregisseur des Jahres gekürt worden), Kirill Petrenko steht am Pult des Radio-Symphonieorchesters Wien - und als Kapellmeister-Ehepaar Storch, hinter dem sich der Komponist Strauss und seine Ehefrau verbergen, umsorgen, streiten und versöhnen sich Soile Isokoski und Bo Skohvus.
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Hör-Tipp
Richard Strauss: "Intermezzo", Samstag, 27. Dezember 2008, 19:30 Uhr
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Theater an der Wien