Zwei der häufigsten Erkrankungen des Auges
Glaukom und Makulaerkrankungen
Am 12. März 2009 findet zum 2. Mal der "Welt-Glaukom-Tag" statt. Der sogenannte "Grüne Star" und die Erkrankungen der Makula gehören zu den häufigsten Erkrankungen des Auges und sind die häufigsten Erblindungsursachen in den Industrieländern.
8. April 2017, 21:58
Informationen zur Sendung im PDF-Format zum ausdrucken. Detaillierte Informationen zum Thema, Anlaufstellen, Buch-Tipps, Links und Adressen der Sendungsgäste.
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Rund 80.000 Menschen in Österreich haben ein Glaukom, landläufig auch "Grüner Star" genannt. Glaukom ist eine Sammelbezeichnung für verschiedene Erkrankungen des Auges, die entweder mit einer Steigerung des Augeninnendruckes oder auch bei normalem Augeninnendruck zu Schäden an den Nervenzellen der Netzhaut und des Sehnervens führen. Diese Störungen haben alle dieselbe fatale Konsequenz: Unbehandelt zerstören sie das Sehvermögen.
Leider kaum Symptome
Das Tückische ist, dass dieser Erkrankungsprozess zumeist über viele Jahre keine Schmerzen oder andere Symptome verursacht und viele Menschen erst dann einen Augenarzt aufsuchen, wenn es fast schon zu spät ist.
Auch in Industrienationen mit guter medizinischer Versorgung bleiben ca. 50 Prozent aller Glaukome unerkannt. Dabei können der Augeninnendruck und der Augenhintergrund durch einfache Untersuchungen überprüft werden.
Dies wäre ein guter Grund den Augenarzt ab dem 40. Lebensjahr in regelmäßigen Abständen aufzusuchen. Immerhin erkranken 3 Prozent der Menschen über 40 an einem Glaukom. Übrigens, das Glaukom hat eine genetische Komponente. Wenn es in Ihrer Familie Glaukome gab, haben Sie ein etwa 80 Prozentiges Erkrankungsrisiko!
Therapie verhindert meist die Erblindung
Ziel jeder Form der Glaukom-Therapie ist es, den Sehnerv und damit das Gesichtsfeld zu erhalten und zu verhindern, dass die Krankheit fortschreitet. In der Regel wird ein Glaukom zunächst medikamentös behandelt.
Durch die Eintopftherapie mit z.B. Betarezeptorenblocker, Carbo-Anhydrase-Hemmer oder Prostaglandin-Präparaten kann das Fortschreiten der Erkrankung in vielen Fällen verhindert werden. Außerdem gibt es auch die Möglichkeit mittels Lasereingriff oder bestimmter Operationen den Augeninnendruck zu senken.
Die Makula - hochspezialisiertes Netzhautareal
Die Makula, auch gelber Fleck genannt, ist der Ort des schärfsten Sehens. Dieser nur wenige Quadratmillimeter große Fleck ist für die wesentlichen Sehleistungen verantwortlich. Lesen, Erkennen von Gesichtern und feinen Einzelheiten, die Unterscheidung der Farben - alles Aufgaben des gelben Fleckes. Die übrige Netzhaut nimmt nur Umrisse und Hell-Dunkel-Kontraste wahr.
Erkrankungen der Makula
Die Makula kann durch drei Erkrankungen beeinträchtigt werden:
- Gaze-artige Membranen - auch Makular pucker genannt - verziehen die Netzhaut. Die Folgen sind verzerrtes Sehen, Abnahme der Sehschärfe und des Bildkontrastes.
- An der Makula können auch kleine Löcher entstehen.
Die altersbedingte Makula-Degeneration (AMD)
Im Laufe des Lebens kann die Stelle des schärfsten Sehens auf der Netzhautmitte durch den Sehakt so stark beansprucht werden, dass es zu Abnützungserscheinungen - eben einer Makula-Degeneration - kommt.
Man unterscheidet zwischen der häufigen trockenen und der seltenen feuchten Form. Das Verhältnis beträgt 80 zu 20. Diese Erkrankungen sind die häufigste Erblindungsursache in den Industrieländern, noch vor dem Glaukom, also die "Augen-Volkskrankheit" schlechthin.
Bei der altersbedingten Makula-Degeneration kommt es zum schrittweisen Verlust des zentralen Sehens. Die ersten Anzeichen machen sich meist beim Lesen bemerkbar. Mitten im Schriftbild, dort, wo der Betroffene gerade hinschaut, trübt ein verschwommener Fleck die klare Sicht.
Die trockene Form der Makula-Degeneration verläuft in der Regel langsam.
Erfolge im Kampf gegen die AMD
Bei der selteneren, feuchten Makula-Degeneration wachsen Gefäße in das Zentrum der Makula ein. Diese Gefäße sind undicht - Flüssigkeit oder auch Blut können austreten. Es kommt zur Schwellung oder zu Narben an der Makula. Die feuchte Form führt häufig sehr rasch zum Sehverlust.
Unter bestimmten Voraussetzungen (bei max. 20 Prozent der AMD-Patienten) kann die "Photodynamische Therapie" helfen. Dabei wird die Substanz Verteporfin langsam intravenös injiziert. Verteporfin sammelt sich in den Netzhautgefäßen und kann mit einem nicht-thermischen energiearmen Laser gezielt aktiviert werden. Die Gefäßwucherungen verschließen sich nach der Laseranwendung.
Außerdem stehen seit wenigen Jahren auch Medikamente zur Verfügung, die die zerstörerische Gefäßneubildung im Bereich der Makula unterdrücken. Diese Substanzen werden direkt in das Auge verabreicht.
Gegen die harmlosere und eher langsam fortschreitende trockene Makula-Degeneration gab es bislang keine wirksamen Therapien. Nun laufen aber mehrere Studien, die unterschiedliche Behandlungsprinzipien testen.
Diskutieren Sie mit!
Wenn Sie Fragen zum Thema haben, dann rufen Sie während der Sendung unter der kostenlosen Telefonnummer 0800 22 6979 an, oder posten Sie hier.
- Gibt es in Ihrer Familie Menschen, die am Glaukom oder an der Makula-Degeneration erkrankt sind?
- Wann waren Sie zum letzten Mal beim Augenarzt (und wie lange mussten Sie auf einen Termin warten)?
- Welche Untersuchungen sind nötig, damit Sie sich sicher sein können, dass Ihre Augen gesund sind?
- Sind Sie stark kurzsichtig?
- Haben Ihnen die neuen Substanzen, die gegen die feuchte AMD ins Auge injiziert werden, geholfen?