Sinnvoll verzichten

Krank durch gesundes Essen

Zu viel, zu fett, zu süß - dass fast die Hälfte der Österreicher übergewichtig ist, ist schnell erklärt. Wer jetzt glaubt, mit weniger Fett und "gesunden Lebensmitteln" gegensteuern zu können, muss aufpassen, denn: auch gesundes Essen kann krank machen.

Laut dem Österreichische Ernährungsbericht 2008 ist fast die Hälfte der Österreicher zu dick, obwohl wir immer weniger essen. Wie das geht?

Die durchschnittliche Kalorienmenge, die wir durch unsere Nahrung zu uns nehmen, ist in den letzten Jahrzehnten zwar gesunken, der Zucker- und Fettanteil in der Ernährung aber nicht. Daher das auf den ersten Blick erstaunliche Phänomen - viele nehmen weniger Kalorien zu sich, dennoch steigt die Zahl der Dicken.

Was liegt also näher, als eine Diät zu machen und auf Zucker und Fett zu verzichten. Die Sache ist leider nicht so einfach, denn nach neuen Erkenntnissen der Wissenschaft können auch gesunde Nahrungsmittel und Diäten krank machen.

Wer beispielsweise auf weißen Zucker verzichtet und mit Hilfe von Fruchtzucker gesund und schlank bleiben will, irrt sich. Studien haben gezeigt, dass Fructose als "gesunder Zucker" zu Übergewicht, Fettleber, Diabetes und zu metabolischem Syndrom führen kann. Darüber hinaus begünstigt er die Entstehung von Herzkreislauferkrankungen; und eine Fructose-Unverträglichkeit steht sogar im Verdacht, Depressionen zu begünstigen.

Low Carb als Gesundheitsrisiko

Nicht nur Fruchtzucker hat seine Schattenseiten. Auch andere Nahrungsmittel oder einseitige Diäten können handfeste Nebenwirkungen haben. So etwa kann der weitgehende Verzicht auf Kohlenhydrate das Risiko für Herzkreislauf-Erkrankungen erhöhen. Das liegt daran, dass der Gehalt an Homocystein im Blut deutlich erhöht wird. Homocystein ist, eine im menschlichen Körper, natürliche vorkommende Aminosäure, die für die Herstellung von körpereigenen Proteinen benötigt wird. Erhöhte Homocysteinwerte im Blut können eine Schädigung der Blutgefäße zu Folge haben. Daher zählt Homocystein zu den größten Risikofaktoren, die zu Herzkreislauf-Erkrankungen führen können.

Gefährliche Wechselwirkungen

Auch eine Reihe von Diät-Kombinationen birgt Risikofaktoren. Wissenschaftler haben bestätigt, dass zum Beispiel Kombinationen von Medikamenten mit kalorienarmen Zitrusfrüchten, wie sie auch im Rahmen vieler Diätkuren empfohlen werden, Gesundheitsrisiken bergen.

So etwa beeinflussen Grapefruits die Wirkungsweise zahlreicher Medikamente, wie Antidepressiva, Herzmittel und Antibiotika, Immunsuppressiva, Schmerzmedikamente und Potenzmittel, Blutdrucksenker, Krebsmittel und Anti-Baby-Pille negativ. Eine weitere gefährliche Kombination ist die von Cholesterinsenkern und Antiallergika.

Wie aber lautet nun die gängige, vernünftige und möglichst gesunde Empfehlung, um durch Ernährung weder zu dick noch krank zu werden? In der Sendung Ö1 Radiodoktor-Medizin und Gesundheit versuchen Experten, Antworten auf diese Fragen zu finden.

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Wenn Sie Fragen zum Thema haben, dann rufen Sie während der Sendung unter der kostenlosen Telefonnummer 0800 22 6979 an, oder posten Sie hier.

  • Welche "gesunden Nahrungsmittel" bergen tatsächlich ein Gesundheitsrisiko?
  • Warum brauchen wir Diäten?
  • Können bestimmte Nahrungsmittel wirklich Beschwerden oder Krankheiten hervorrufen?
  • Welche Wechselwirkungen gibt es zwischen Nahrungsmitteln und Medikamenten
  • Was brauchen wir, um gesund und schlank zu bleiben?
Offen gebliebene Fragen werden nach der Sendung von Univ. Prof. Dr. Ludwig Kramer bis ca. 15:15 Uhr in unserem Online-Forum beantwortet.