Eine Skulptur des Wachstums
Topologie von Dubai
Inspiriert durch "Die Reise um die Erde in 80 Tagen" ist das Linzer Ars Electronica Center im Rahmen von "Linz09" zu einer Reise um die Welt aufgebrochen. Next Stop: Dubai, Vereinigte Arabische Emirate - Linz/Österreich. Das Thema heißt: Wachstum.
8. April 2017, 21:58
Dubai, eines der Vereinigten Arabischen Emirate liegt am Persischen Golf und hat zirka 1,5 Millionen Einwohner. Die meisten Menschen leben in der Stadt Dubai, die vor 40 Jahren 60.000 Einwohner hatte. Heute leben hier mehr als 1,2 Millionen Menschen.
Ende des 20. und zu Beginn des 21. Jahrhunderts erlebte dieses Land ein immenses Wachstum. Der Bausektor war dabei der wichtigste wirtschaftliche Motor in Dubai. 2005 erbrachten die Bauwirtschaft und der Immobiliensektor zusammen über 22 Prozent der Wirtschaftsleistung. 25 Prozent aller Kräne weltweit waren in Dubai aufgestellt.
Das Ars Electronica Kunstprojekt
Im Mittelpunkt des Projekts stehen "Kräne", die als Symbol für das Wachstum gesehen werden können. Für das Projekt werden die Kranbewegungen aufgenommen, und die Videos werden über das Internet nach Linz gesendet. Hier werden die Kranbewegungen durch eine spezifische Software analysiert und auf einen Roboter übertragen, der analog dazu eine Skulptur baut, sodass ein plastisches Bild des Wachstums entsteht.
Dubai - Gigantische Bauvorhaben
Ein Beispiel von vielen "fantasievollen" Bauprojekten: in Dubai soll ein Stück Frankreich entstehen: die historische Altstadt Lyons soll samt ihren Cafes, Restaurants, Bars und Museen nachgebaut werden. So soll französisches Flair nach Dubai geholt werden.
Hier gibt es eine Reihe von futuristischen Bauten, wie künstliche Inseln in Form von Palmen und Kontinenten, die Touristen aus aller Welt bringen sollen. Für das Bauvorhaben "Die Welt" mit 300 künstlichen Inseln, wurden 320 Millionen Kubikmeter Sand aus dem Meer gebaggert. Jede Insel soll ein Land darstellen. Der prominenteste Bürger von "Die Welt" ist Michael Schumacher. Er hat eine private Insel vom Herrscher von Dubai, Scheich Muhammad bin Raschid Al Maktum, geschenkt bekommen.
Wirtschaftskrise - Wachstumskrise
Durch die Wirtschaftskrise kam es zu einem starken Einbruch am Immobilienmarkt, die Objekt- und Mietpreise sind in Dubai bis zu 50 Prozent gefallen. Viele Bauprojekte sind eingestellt worden oder werden nicht mehr weiterverfolgt.
Der Wiener Architekt Lukas Groh hält "Wachstumsruinen", also Bauten, die nicht vollendet werden und unfertig verfallen, wie er es aus eigener Anschauung in krisengeschüttelten karibischen Gebieten gesehen hat, auch in Dubai nicht für ausgeschlossen. Dubai ist ja schon jetzt auch ein Land der Gegensätze: Hier gibt es die höchste Millionärsrate der Welt und gleichzeitig 250.000 Arbeitsmigranten, die vor allem aus Südasien kommen und hier abgeschieden in kargen Unterkünften leben und einen Großteil ihres Lohns an ihre Angehörigen nach Hause schicken.
Wege aus der Krise
Johannes Ditz, Leiter der Julius Raab Stiftung, Zentrum soziale Marktwirtschaft, ist sicher, dass es weiter Wirtschaftswachstum geben wird. Trotz Wirtschaftskrise zählen Schwellenländer wie China und Indien zu den Wachstumsregionen, die auch für das reiche Dubai wichtig sind, denn auch in diesem international vernetzten Land kommen entscheidende Wachstumsimpulse aus China und Südostasien. Von großer Bedeutung erscheinen Ditz allerdings auch wirtschaftliche Fortschritte in Afrika auf Basis fairen Warenaustausches.
"80+1 - Eine Weltreise" ist ein Projekt für
Linz 2009 Kulturhauptstadt Europas.
Mit freundlicher Unterstützung der voestalpine AG.
Mehr zu Linz 2009 in oe1.ORF.at
Hör-Tipps
Digital.Leben, bis 6. September 2009, Montag bis Donnerstag, 16:55 Uhr, "80+1 - Eine Weltreise", Berichte über das Projekt von "Linz 2009 Kulturhauptstadt Europas". Die einzelnen Beiträge sind auch über den Ö1 Podcast erhältlich.
Mehr dazu unter Ö1 Podcast
Die Sendungsinhalte zum Projekt "80+1" sind auch mobil unter der Festnetznummer 050 304-2009 abrufbar (Gebühren gemäß den Tarifen Ihres Telefonanbieters).
Veranstaltungs-Tipp
Die Präsentation des Projekts der Hauptschule 17 und der Gesamtschule Lampedusa findet am Mittwoch, 8. Juli und Donnerstag, 9. Juli 2009 um 10:00 Uhr am Linzer Hauptplatz statt.
Tipp
Zum Abschluss von 80+1 und dem gleichzeitigen Beginn der Ars electronica ist Radio Österreich 1 mit dem "Mobilen Ö1 Atelier" als Kommunikationsplattform auf dem Linzer Hauplatz präsent und widmet sich in Zusammenarbeit mit dem Festival dem Kernthema "Human Nature". Parallel dazu ist das Ö1 Kulturjournal live vor Ort und sendet von 31. August bis 4. September 2009 erstmals aus dem obersten Stock des neuen Ars Electronica Center (AEC).
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