Meisterkurse bei Itzhak Perlman
Alina Pinchas, Geige
Sie kommt aus einer Musikerfamilie: Alina Pinchas, Jahrgang 1988, die seit 2005 an der Kunst-Uni Graz Geige studiert. Im Herbst 2010 spielte die junge Geigerin, die Kurse bei Itzhak Perlman besucht, mit den Stuttgarter Philharmonikern unter Leitung von Walter Weller das Khachaturian-Violinkonzert.
27. April 2017, 15:40
Alina Pinchas spielt Mozart und Berg (Ausschnitte).
"Mein Großvater war Geiger, meine Mutter ist Pianistin. Die Musik wurde mir sozusagen in die Wiege gelegt. Angefangen hat es damit, als ich mit drei ein Spielzeugklavier erhalten habe und darauf alle möglichen Melodien wie 'Happy Birthday' nachgespielt habe. So bemerkte meine Mutter, dass ich ein absolutes Gehör wie mein Großvater habe.
Zunächst begann ich mit Klavier, das ich bis vor kurzem weiter geführt habe. Zur Geige kam ich dann ganz zufällig. Ich hatte das Gefühl, dass ich mit diesem Instrument noch mehr ausdrücken kann. Mein erstes Konzert hatte ich mit fünf Jahren. Und von da an war es klar, dass das Geigespiel ein wichtiger Teil meines Lebens sein wird", erzählt Alina Pinchas, die in Taschkent in Usbekistan geboren wurde, Jahrgang 1988, über ihre Anfänge.
Mit einem Jahr kam die Nachwuchs-Geigerin mit ihren Eltern nach Österreich. Violin-Unterricht bekam sie bereits im Alter von vier Jahren bei Eugenia und Juri Polatschek zunächst am Konservatorium Wien und an der Musik-Universität Wien.
Seit 2005 studiert Pinchas nun bei Boris Kuschnir an der Kunst-Universität Graz Konzertfach Geige. Abschließen wird sie ihr Master-Studium 2013.
Zu Boris Kuschnir nach Graz
"Ich kenne Boris Kuschnir seit meiner Kindheit und er war der erste Lehrer, dem ich vorgespielt habe. Er unterrichtet aber keine Kinder. So habe ich zunächst bei Professor Polatschek, bei dem ich mich sehr wohl fühlte, bis 15 gelernt. Und dann wechselte ich an die Kunst-Uni Graz zu Professor Kuschnir", erläutert Pinchas ihre Entscheidung.
Die ideale Ausdrucksmöglichkeit
"Mit der Geige fühle ich mich so wohl, dass ich mir heute kein anderes Instrument für mich vorstellen kann. Ich finde, es ist ein Geschenk für Menschen, wenn sie sich durch Musik ausdrücken können. Und für mich ist das eben die Geige - sie ist der größte und wichtigste Teil meines Lebens", so Alina Pinchas.
Solo-Karriere als Ziel
"Mein Ziel ist eine Solo-Karriere, nicht zuletzt durch die Anleitung durch Professor Kuschnir. Aber ich genieß es auch, Kammermusik zu machen und im Orchester zu spielen. Denn es ist sehr wichtig, die Werke auch von einer anderen Perspektive zu betrachten, verschiedene Erfahrungen zu sammeln", berichtet Alina Pinchas, die auch als Konzertmeisterin des KUG-Orchesters tätig ist.
Vielfältige internationale Erfahrungen
Mittlerweile konnte die junge Geigerin, die bis zu 30 Konzerte im Jahr gibt, vielfältige Erfahrungen sammeln:
So trat sie bisher bereits erfolgreich in Deutschland, Frankreich, Italien, Israel, Rumänien, Tschechien, Ungarn, Ukraine, in den USA, sowie in China und Japan auf. Und 2008 debütierte sie beim Wiener Kammerorchester mit Mozarts 4. Violin-Konzert.
Erste CD mit 14
Und mit 14 spielte Pinchas ihre erste CD mit dem Nationalorchester Kiew ein, auf der sie mit dem Tschaikowsky-Violinkonzert sowie mit Ravels "Tzigane" zu hören ist.
Konzert-Termine 2010
Im April 2010 war sie mit dem Trondheim Symphonieorchester sowie beim Internationalen Bodenseefestival mit dem Korngold-Violinkonzert sowie in Rezitalen zu hören.
Im Oktober war Alina Pinchas mit den Stuttgarter Philharmonikern unter Leitung von Walter Weller das Khachaturian-Violinkonzert zu hören. Im Dezember trat sie in Valencia mit dem Valencia Orchestra als Solistin mit dem Korngold-Violinkonzert auf.
Perlman-Meisterkurse durch Lauder Foundation
Seit acht Jahren nimmt Alina Pinchas an Meisterkursen von Itzhak Perlman, einem der bedeutendsten Geiger der Gegenwart, teil. Ermöglicht wird ihr dies durch die Ronald S. Lauder Foundation:
"Ronald S. Lauder hat in Wien eine Schule gegründet, wo ich bei der Eröffnung spielen durfte. Er hat mich dann Itzhak Perlman, mit dem er befreundet ist, vorgestellt. Ich habe dann eine CD geschickt und vorgespielt – und seither erhalte ich diese wichtige Unterstützung", freut sich die junge Geigerin.
Zahlreiche 1. Preise und Karajan-Stipendium
Seit Beginn ihrer Ausbildung hat Pinchas zahlreiche 1. Preise bei internationalen Wettbewerben wie unter anderem "Laureate de la Fondation Cziffra" in Paris, in Stresa, sowie den "Rovero d'oro" in Italien gewonnen. Und sie erhielt auch das Herbert-von-Karajan-Stipendium.
Mit großen Künstlern musizieren
Die erfolgreiche Musikerin hofft, in nächster Zeit von der Österreichischen Nationalbank eine Qualitäts-Geige wie eine Guarneri oder Stradivari zur Verfügung gestellt zu bekommen.
Wie lauten die Zukunftswünsche der jungen Geigerin, die gerne auch unterrichten würde? "Vor allem viele Konzerte mit großen Künstlern und Orchestern, sowie mit jungen Dirigenten spielen zu dürfen. Wenn das kontinuierlich möglich ist, dann habe ich mein Ziel erreicht", so Alina Pinchas.
Service
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Universität für Musik und darstellende Kunst Graz
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Herbert von Karajan
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22. Internationales Bodenseefestival