Chancen, Schwierigkeiten, Möglichkeiten

Österreichische Unternehmen in Japan

In Japan kennt man Österreich vor allem als Land der Musik. Bundespräsident Heinz Fischer hat dem fernöstlichen Land jetzt einen Staatsbesuch abgestattet. Seine Mission: Österreich als Land der Umwelttechnologien und der Wissenschaft bekannt zu machen.

Wie kann die Außenhandelsstelle helfen?

Der Anfang der Beziehungen zwischen Japan und Österreich liegt 140 Jahre zurück, Anlass genug, um 2009 zum Japan-Österreich-Jahr auszurufen. Höhepunkt einer Reihe von wechselseitigen Besuchen war Anfang Oktober der Staatsbesuch von Bundespräsident Heinz Fischer in Tokio.

Begleitet wurde das Staatsoberhaupt nicht nur von vier Ministern bzw. Ministerinnen, sondern auch von einer großen Wirtschaftsdelegation - angeführt von Wirtschaftskammerpräsident Christoph Leitl.

Für Österreich ist Japan mit einem Handelsvolumen von mehr als einer Milliarde Euro nicht nur der zweitwichtigste Exportmarkt in Asien - nach China - sondern auch einer der bedeutendsten Überseemärkte. Doch der Markteintritt ist schwierig.

Geduld und Qualität

Unternehmen, die in Japan Erfolg haben wollen, müssen Geduld aufbringen. Es dauert Jahre, bevor japanische Geschäftspartner Vertrauen fassen. Doch wenn die Geschäftsbeziehung zu Stande gekommen ist, hält sie auch lange. Helfen kann dabei die Außenhandelsstelle, sagt der österreichische Handelsdelegierte in Tokio, Ernst Laschan.

Als Teil der Botschaft bekommt die Außenhandelsstelle auch bei großen japanischen Firmen rasch einen Termin und kann den Geschäftskontakt in die Wege leiten. Entscheidend ist die Qualität der Produkte, denn die japanischen Kunden sind sehr anspruchsvoll und kritisch.

Zukunftschance Klimaschutz

Gute Chancen haben in Japan Firmen, die Umwelttechnologie anbieten. Denn der neue Regierungschef Yukio Hatoyama hat mit ehrgeizigen Klimazielen aufhorchen lassen: bis zum Jahr 2020 will Japan den Ausstoß von Treibhausgasen um ein Viertel reduzieren. Diese Vorgabe wird von der Bevölkerung sehr ernst genommen und erfordert ein Umdenken auch bei der Stadtplanung. Österreichische Unternehmen könnten da mit ihrer Erfahrung beim energiesparenden Bauen punkten.

Red Bull und Swarovski

Schon jetzt sind zahlreiche österreichische Unternehmen in Japan erfolgreich, doch sie werden oft nicht mit Österreich verbunden: viele Japaner und Japanerinnen wissen nicht, dass das Energiegetränk Red Bull oder die Swarovski-Kristalle aus Österreich kommen. Noch immer wird Österreich in erster Linie mit Musik und Kunst assoziiert.

Dieses Image sollte korrigiert werden, meint Wirtschaftskammerpräsident Leitl. Noch sei in Japan zu wenig bekannt, dass Österreich nicht nur bei der Musik sondern auch in Wissenschaft und Technologie Weltspitzenleistungen liefert. Ein Staatsbesuch des Bundespräsidenten kann dazu ein guter Anlass sein.