Warum eigentlich?

01. Winterzeit ist Grippezeit

Sie kommt beinahe zuverlässiger als der erste Schneefall und auch dann, wenn der Winter sich als Frühling verkleidet - die jährliche Grippewelle. Seit vergangener Woche ist sie wieder da: 15.000 Erkrankungsfälle wurden allein in Wien gezählt.

Jedes Jahr sterben in Österreich rund 1.000 Menschen an der echten Influenza, meist ältere und chronisch kranke Personen. Der Begriff Influenza stammt übrigens aus dem Italienischen. Weil die Grippe vorwiegend in der kalten Jahreszeit auftrat, gaben ihr die Italiener den Namen "Influenza die fredda" - der Einfluss der Kälte.

Angreifbares Immunsystem
Es stellt sich die Frage, wieso eine Influenza, die echte Grippe also, immer besonders stark im Winter auftritt.

Das hat mehrere Gründe: Unser wirksamster Schutz gegen Viren und Bakterien im Winter ist meist leicht angeschlagen. Das Immunsystem leidet unter Sonnenmangel, wir essen zu wenig Obst und Gemüse und arbeiten zu viel. All das führt dazu, dass Influenzaviren unseren Organismus leichter überschwemmen können - das Immunsystem schafft die Abwehr nicht mehr 100-prozentig.

Schützen Sie Ihre Füße
Auch die warme Heizungsluft, die unsere Schleimhäute austrocknet, der rasche Wechsel zwischen warm und kalt und nasse, kalte Füße können dazu beitragen, dass unser Organismus anfälliger für Infektionen wird.

Vorbeugend sollte man daher für eine entsprechende Luftfeuchtigkeit in der Wohnung sorgen, immer zweckmäßige Kleidung tragen - nicht zu warm und nicht zu kalt - und vor allem nasse Füße so rasch wie möglich wieder "trocken legen".

Schutzlos ausgeliefert
Die echte Influenza wird durch höchst wandelbare Viren ausgelöst, die durch Tröpfcheninfektion übertragen werden, also durch Niesen oder Husten. Die winzigen Viren gelangen in den Nasen-, Mund- und Rachenraum, wo sie auf eine zähe, üblicherweise schwer zu durchdringende Schleimschicht treffen. Während der kalten Jahreszeit ist diese Schleimschicht allerdings bei vielen Menschen durchlässiger. Das führt dazu, dass ein an der Oberfläche der Viren haftendes Enzym, die so genannte Neuraminidase, die schützende Schleimschicht auflöst - et voilà - die Grippeviren haben die Möglichkeit in die Atemwege zu wandern um dort ihr Werk der Zerstörung zu beginnen.

Fleißig wie die Bienen
Die Viren beginnen sich sofort nach Eindringen in den Körper massenhaft zu vermehren, was zu einem Krankheitsausbruch führt. Innerhalb von wenigen Stunden bis zu drei Tagen kommt es zum Ausbruch der Erkrankung. Ansteckend ist ein Grippeinfizierter vom Augenblick der Infektion bis etwa sieben Tage nach Krankheitsausbruch.

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Gesundheitsressort der Stadt Wien