Akupunktur, Entspannung und Biofeedback
05. Nicht-medikamentöse Therapie
29. September 2010, 00:35
Es sind aber nicht nur Medikamente, die erfolgreich bei der Migräne-Therapie eingesetzt werden. Bewährt haben sich auch einige komplementärmedizinische Methoden wie zum Beispiel die Akupunktur. Bei dieser werden Endorphine und andere körpereigene Substanzen freigesetzt, die entspannend, schmerzstillend und entzündungshemmend wirken. Zudem wirkt die Akupunktur gefäßverengend, was sich bei der Behandlung von Migräne-Kopfschmerz besonders günstig auswirkt.
Vor zwei Jahren hat die bisher weltweit größte Akupunktur-Studie bei Kopfschmerzen, die in Deutschland durchgeführt wurde, die positive Wirkung der Methode bestätigt. Erstaunlicherweise zeitigte aber auch eine Schein-Akupunktur, bei der, in einer Kontrollgruppe, die Nadeln an "falschen" Punkten gesetzt werden, deutlich positive Wirkung. Es dürfte so sein, dass schon der Nadelreiz allein zu einer Ausschüttung körpereigener Endorphine führt, die dem Migräne-Anfall Einhalt gebieten. Dass die Akupunktur-Wirkung vielleicht gar nur aus einem Placebo-Effekt bestünde, nehmen die Forscher nicht an. Dafür sei der Wirkungsgrad zu hoch.
Entspannung und Biofeedback
Bei fast der Hälfte der Migräne-Patienten helfen auch Entspannungsübungen wie progressive Muskelentspannung, Massagen, autogenes Training oder die Biofeedbacktherapie (Definition siehe Kapitel "Spannungskopfschmerz"). Im Rahmen einer Biofeedbacktherapie ist bei der Mehrzahl der Migräne-Patienten das so genannte Vaso-Konstriktions-Training (VKT) erfolgreich, welches auf eine aktive und selbstregulierende Verkürzung des Anfalls abzielt.
Man beginnt mit einer Phase der Selbstbeobachtung, in der der Patient lernt, den Ablauf seiner Migräne-Attacke zu beschreiben. Als zweiter Schritt wird die systematische Körperwahrnehmung geübt. Im Lauf der Therapie lernt der Patient dann in einem speziellen Training, den Zustand seiner Gefäße gezielt zu beeinflussen. Wenn es ihm schließlich gelingt, seine Gefäße willkürlich zu verengen, sobald eine Migräne-Attacke im Anmarsch ist, kann diese dadurch abgefangen werden. Wichtig ist dabei, dass der Patient die erlernten Übungen auch in der anfallsfreien Zeit regelmäßig durchführt.
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