Neue Hoffnungsträger
07. Stammzellen im Fruchtwasser
29. September 2010, 00:35
Embryonale Stammzellen zeichnen sich durch die Aktivität eines besonderen Gens, Oct-4 Gen aus. Sobald die Aktivität dieses Gens verschwindet, lässt auch die Entwicklungsfähigkeit der Stammzellen nach. Eine Wiener Forschungsgruppe um den Genetiker Markus Hengstschläger (AKH) publizierte zwei international Aufsehen erregende Studien.
Vor etwa zwei Jahren gelang es, im Fruchtwasser von Schwangeren Zellen mit dem Oct-4 Gen festzustellen. Diese stammzellähnlichen Zellen sind pluripotent und besitzen die Fähigkeit sich in unterschiedliche Zelltypen zu differenzieren. Es gelang auch diese Zellen in Muskel- und Nervengewebe weiterzuentwickeln.
Obwohl diese Entdeckung einen großen Schritt in der Stammzellenforschung darstellte, gab es ein Problem: Die neu entdeckten Zellen konnten nicht isoliert werden.
Seit August 2005 gehört dies der Vergangenheit an. Wieder ist es der Forschergruppe rund um Markus Hengstschläger gelungen, erstmals völlig reine Fruchtwasserzellen zu isolieren. Derzeit sind österreichische Forscher dabei, die Fähigkeiten der Zellen im Labor genauer zu untersuchen.
Pläne für klinische Anwendung
Würde man z. B. bereits während der Schwangerschaft eine Spaltbildung beim Fötus, z. B. einen offenen Rücken, feststellen, können man schon im vorgeburtlichen Stadium Stammzellen isolieren und daraus die notwendigen Hautzellen züchten. Diese könnten dann gleich nach der Geburt des Babys implantiert werden. Der Vorteil: Aus eigenen Stammzellen produzierte Implantate werden nicht abgestoßen.
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