Homöopathie, TCM und Kneipp
07. Komplementärmedizin
29. September 2010, 00:35
Der Ausgangspunkt der Homöopathie war der berühmte Selbstversuch von Samuel Hahnemann, bei dem er zu erkennen glaubte, dass Chinarinde die Symptome der Malaria auslöst, gegen die sie in der damaligen Zeit therapeutisch eingesetzt wurde.
Daraus entwickelte Hahnemann sein Simile-Prinzip, dass also Krankheiten mit Substanzen behandelt werden können, die ähnliche Symptome auslösen, wie die Krankheit selbst. Bis heute werden in der Homöopathie sowohl fiebersenkende als auch fieberauslösende Substanzen verwendet.
Traditionelle Chinesische Medizin
Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) kennt neben physikalischen Wärmeanwendungen auch noch spezielle Techniken der Erwärmung. So soll durch die Stimulation von bestimmten Akupunkturpunkten eine Erwärmung ganzer Organsysteme oder sogar des gesamten Körpers erreicht werden. Bei der Technik der Moxibustion (Kurz: "Moxen") wird gemeiner Beifuss (Artemisia vulgaris) in Form von Zigarren oder kleinen Kegeln am oberen Ende einer Akupunkturnadel, die in einem Akupunkturpunkt steckt, abgebrannt.
Kneippanwendungen
Obwohl Pfarrer Sebastian Kneipp vor allem für seine Kaltwasseranwendungen bekannt ist, gibt es eine ganze Reihe von Wärmeanwendungen in der Kneipp'schen Lehre. Die Kneipptherapie ist im Wesentlichen eine unspezifische Reiztherapie, bei der der Körper auf einen Reiz reagiert - konkret auf den Temperaturunterschied zwischen Haut und Wasser.
Kneipp empfiehlt Warmwasseranwendungen bis ca. 40 Grad etwa bei älteren oder gebrechlichen Menschen, die Kälte weniger gut vertragen als Wärme.
Rückenguss und Heusack
Die so genannten Rückengüsse werden mit noch wärmerem Wasser (bis zu 45 Grad) gegen Verspannungen im Schulter und Nackenbereich eingesetzt. Der so genannte Heusack dient entweder als Reflextherapie oder zurr Regeneration zum Beispiel bei Patienten mit Stress- oder Erschöpfungssymptomen.
Heublumen werden dabei mit heißem Wasser überbrüht und ausgepresst. Bei einer Temperatur von 40 bis 42 Grad wird der Heusack für 30 bis 40 Minuten auf die zu behandelnde Region gelegt. Extrakte aus Heublumen werden auch als Zusatz für medizinische Bäder verwendet. Heublumen enthalten den Stoff Cumarin, der vermutlich für die starke beruhigende Wirkung eines solchen Bades verantwortlich ist. Der den typischen Heugeruch hervorrufende Stoff erzeugt auf der Haut rötliche Flecken.
Verwendet wird das Heublumenbad neben Nervositätszuständen auch bei sämtlichen Erkrankungen des Stütz- und Bewegungsapparates, bei denen die Wärmetherapie empfohlen ist.
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Gesundheitsressort der Stadt Wien
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