Hitze und Immunsystem
06. Hitze und Krankheiten
29. September 2010, 00:35
Im Prinzip wirken sich hohe Außentemperaturen positiv auf das menschliche Immunsystem aus. Bestimmte Abläufe in der Köperabwehr werden dadurch beschleunigt. Parallel dazu sinkt die Aktivität von Krankheitserregern im menschlichen Körper. Aus diesem Grund sind wir im Sommer generell weniger anfällig für Infekte.
Allerdings führt Austrocknung zu einer reduzierten Tätigkeit der Immunzellen, weshalb auch in Hinblick auf die Abwehrkräfte eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr entscheidend ist. Dazu kommt, dass Hitze meist mit erhöhter Sonneneinstrahlung verbunden ist. Der UV-Anteil des Sonnenlichts reduziert nun aber die Aktivität des Immunsystems vor allem im Bereich der Haut. Davon profitieren Patienten mit Hautkrankheiten, die durch eine überschießende Tätigkeit des Immunsystems ausgelöst werden, wie etwa die Psoriasis. Andererseits aber erhöht die Sonnenexposition das Risiko von Hautkrebs.
Hitze und Schleimhäute
Die Wirkung von Hitze auf die Schleimhäute hängt vor allem von der Luftfeuchtigkeit ab. Trockene Hitze, wie sie etwa in Wüstengebieten auftritt, lässt die Schleimhäute austrocknen und damit anfälliger für Infektionen werden. Gleiches gilt für den Aufenthalt in klimatisierten Räumen, die in heißen Weltgegenden häufiger anzutreffen sind, als bei uns. Sie sind zwar kühl, aber auch sehr trocken, weil Klimaanlagen die Luft entfeuchten.
Feuchte Hitze, wie etwa jene in den Tropen hingegen, wirkt sich positiv auf die Schleimhäute aus, wovon etwa Menschen mit allergischen Schleimhautbeschwerden oder einer Bronchitis (Raucherbronchitis) profitieren können.
Hitze und Bewegungsapparat
Hitze entspannt die Muskulatur (Ausnahme: Hitzekrampf) und verbessert dadurch die Beweglichkeit. Menschen mit muskulären Beschwerden (Rückenschmerzen, etc.) oder solche mit Bewegungseinschränkungen erfahren deshalb häufig im Sommer eine Linderung ihrer Symptome.
Auch Patienten mit Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises profitieren von hohen Außentemperaturen, allerdings in der Regel nur dann, wenn sie an chronisch-degenerativen Formen leiden. Rheumatiker mit akut-entzündlichen Formen erleben meist eine Verschlechterung ihres Zustandes.
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