Tiefe Einblicke ins Innere der Zellen

03. Was ist Molekulare Medizin?

Das menschliche Genom wurde im Jahr 2001 entschlüsselt - ein Wendepunkt in der Forschung. Obwohl man nun die Sequenz der DNS kennt, steht das größte Stück Forschung wohl noch aus: Die so genannte "post-genomische Forschung" macht es sich zur Aufgabe zu analysieren, welche Proteine auf Grundlage der DNS-Sequenz gebildet werden und sie miteinander interagieren.

Ziele der Molekularen Medizin sind:

  • Besseres Verständnis der molekularen Grundlagen von Krankheiten - dies ermöglicht auch vorauszusagen, mit welcher Wahrscheinlichkeit eine bestimmte Krankheit ausbrechen könnte.
  • Genauere Diagnostik
  • Identifizierung von Wirkorten (drug targets), an denen Arzneisubstanzen ideal "angreifen" können, - dadurch könnte man präziser wirksame Arzneimittel entwickeln.
  • Forschungsmethoden aus der Wissenschaft in die klinische Anwendung bringen.
  • Personifizierte Therapien (individuell "maßgeschneidert")
  • Vorbeugende (präventive) Medizin anstatt reaktiver Medizin
Wie wirken Medikamente?
Ein weiteres Ziel der molekularen Medizin ist es, die Aktivität von Arzneistoffen genau zu verstehen. Ein Beispiel: Etwa 40 Prozent der Arzneistoffe werden bei anderen Indikationen eingesetzt als für jene, für die sie eigentlich entwickelt wurden.

Die molekularen Wirkmechanismen - selbst von sehr häufig eingenommenen Medikamenten - sind oft unbekannt (z. B. Paracetamol) und damit auch mögliche Nebenwirkungen. In Deutschland, so wird geschätzt, sind jedes Jahr 50.000 Todesfälle den unerwünschten Nebenwirkungen von Arzneimitteln zuzuschreiben.

Die Online-Infomappe der Sendung Radiodoktor - Medizin und Gesundheit ist ein Service von
Österreichische Apothekerkammer
Gesundheitsressort der Stadt Wien

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