Tiefe Einblicke ins Innere der Zellen
03. Was ist Molekulare Medizin?
29. September 2010, 00:35
Das menschliche Genom wurde im Jahr 2001 entschlüsselt - ein Wendepunkt in der Forschung. Obwohl man nun die Sequenz der DNS kennt, steht das größte Stück Forschung wohl noch aus: Die so genannte "post-genomische Forschung" macht es sich zur Aufgabe zu analysieren, welche Proteine auf Grundlage der DNS-Sequenz gebildet werden und sie miteinander interagieren.
Ziele der Molekularen Medizin sind:
- Besseres Verständnis der molekularen Grundlagen von Krankheiten - dies ermöglicht auch vorauszusagen, mit welcher Wahrscheinlichkeit eine bestimmte Krankheit ausbrechen könnte.
- Genauere Diagnostik
- Identifizierung von Wirkorten (drug targets), an denen Arzneisubstanzen ideal "angreifen" können, - dadurch könnte man präziser wirksame Arzneimittel entwickeln.
- Forschungsmethoden aus der Wissenschaft in die klinische Anwendung bringen.
- Personifizierte Therapien (individuell "maßgeschneidert")
- Vorbeugende (präventive) Medizin anstatt reaktiver Medizin
Ein weiteres Ziel der molekularen Medizin ist es, die Aktivität von Arzneistoffen genau zu verstehen. Ein Beispiel: Etwa 40 Prozent der Arzneistoffe werden bei anderen Indikationen eingesetzt als für jene, für die sie eigentlich entwickelt wurden.
Die molekularen Wirkmechanismen - selbst von sehr häufig eingenommenen Medikamenten - sind oft unbekannt (z. B. Paracetamol) und damit auch mögliche Nebenwirkungen. In Deutschland, so wird geschätzt, sind jedes Jahr 50.000 Todesfälle den unerwünschten Nebenwirkungen von Arzneimitteln zuzuschreiben.
Die Online-Infomappe der Sendung Radiodoktor - Medizin und Gesundheit ist ein Service von
Österreichische Apothekerkammer
Gesundheitsressort der Stadt Wien
Zurück zu Molekulare Medizin