Nahezu einhellige Ablehnung
Verrissener Komödienklassiker
29. September 2010, 00:35
Theater auf dem Theater! Es sind kaum mehr 24 Stunden bis zur Premiere, und die Generalprobe ist eine einzige Katastrophe! Im Bühnenbild klemmen die Türen und die Schauspieler können ihren Text nicht. "Der nackte Wahnsinn" zeigt gnadenlos, was das Theater sonst lieber verschweigt.
Der Standard
spricht von einem Komödienkracher als fehl gezündeter Theaterrakete:
Regisseur Thomas Reichert konnte den vielen Pointen und der Geschwindigkeit der Handlung leider nicht genug von der nötigen Leichtigkeit und Präzision mitgeben, die es gebraucht hätte.
Die Presse
Ernüchternd fällt Elisabeth Willgrubers Bilanz des Michael-Frayns-Stück aus:
Unermüdlich faschiert Regisseur Thomas Reichert die Farce zu einer zweieinhalbstündigen Schmiere und lässt Ballast, wo das Boulevard-Menü vom Leichten zum Seichten abfällt. Er müsste die Netze früher aus dem Wasser ziehen, um nicht in trüber Langeweile zu fischen.
Kleine Zeitung
Am mildesten zeigt sich Lokolmatador Werner Krause:
Eine temporeiche, vergnügliche Chaosstudie, von Thomas Reichert mit viel Spielwitz in die erforderlichen, restlos ungeordneten Bahnen gelenkt. Einziges Manko: die Gags haben, da mögen sie sich noch so hitzig gebärden, eine Halbwertzeit, und die macht sich im Verlauf des Abends durch Abnutzungserscheinungen erkennbar.