Glück im ganzen Körper

03. Psychosomatik

In den letzten Jahren konnte in zahlreichen wissenschaftlichen Untersuchungen gezeigt werden, dass das Erleben von Glücksgefühlen und Fröhlichkeit eine ganze Reihe von körperlichen Parametern messbar beeinflusst.

Eine einfache Methode zur Darstellung dieser Effekte ist etwa Bio-Feed-Back. Dabei werden Körperfunktionen wie Atemfrequenz, Muskelspannung, Puls, Blutdruck oder Hautwiderstand mithilfe von Sensoren gemessen und in Echtzeit auf einem Computerbildschirm als Grafik sichtbar gemacht.

Wenn nun die Probanden verschiedene Erinnerungen oder Fantasien aus ihrem Gedächtnis abrufen, so zeigen sich unmittelbare Reaktionen all dieser Körperfunktionen.

Gedanken an den letzten erfüllten Urlaub zum Beispiel schlagen sich unmittelbar in positiven (niedrigen, entspannten) Werten von Pulsfrequenz, Blutdruck, Hautwiderstand, Atemfrequenz oder Muskelspannung nieder. Gedanken an Konfliktsituationen etwa am Arbeitsplatz haben den gegenteiligen, also negativen Effekt.

Glückseffekte sind darstellbar
Mit komplizierteren Methoden, etwa bildgebenden Verfahren oder Blutwerten, lassen sich noch weitere Veränderungen dieser Art messen und darstellen. Die engen Verbindungen zwischen Gehirn oder Seele auf der einen und Organen oder Körperfunktionen auf der anderen Seite lassen sich dadurch deutlich erkennen. Insbesondere auch die positive Wirkung, die seelisches Wohlbefinden oder Glückserlebnisse im ganzen Körper entfalten.

So haben etwa positiv gestimmte Menschen besonders niedrige Spiegel von Stresshormonen und bestimmten Gerinnungsfaktoren im Blut und damit ein geringeres Risiko für verschiedene Erkrankungen, etwa des Herz- Kreislaufsystems. In jüngster Zeit wurden auch andere direkte Zusammenhänge zwischen den Spiegeln von Neurotransmittern und bestimmten Erkrankungen entdeckt. Ein Mangel an Serotonin (auch oft "Glückshormon" genannt) ist demnach bei der Entstehung von Diabetes entscheidend beteiligt.

Leben glückliche Menschen länger?
Insgesamt dürfte einigen Untersuchungen zufolge auch die Lebenserwartung von positiv gestimmten Menschen höher sein als jene von Personen mit vorwiegend negativen Gefühlslagen.
Die medizinische Fachrichtung, die sich intensiv mit diesen Zusammenhängen zwischen Körper und Seele befasst, heißt Psychosomatik ("Psyche" griech. Seele - "Soma" griech. Körper). Sie versucht sich unter anderem die positiven Wirkungen des seelischen Wohlbefindens zur Besserung oder Heilung von körperlichen Beschwerden oder Krankheiten zunutze zu machen.

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