Anerkennung
Luigi Ceccarelli
29. September 2010, 00:35
Exsultet
Exsultet" verwendet Text und Melodie von Exsultet", der alten gregorianischen Version der christlichen Liturgie. Ein Solist beginnt die Komposition konventionell, indem er die Originalversion singt. Der Klangraum - offensichtlich künstlich - ist das einzig Variierende.
Die Stimmen der anderen Sänger fallen nacheinander ein. Allerdings wurden hier alle Vokal-Töne (also die gestimmten, klingenden Elemente) elektronisch entfernt, nur die Konsonanten blieben übrig.
Gregorianische Choräle
Als Antithese dazu wurde eine zweite Bearbeitung desselben Materials vorgenommen, bei der nur die gestimmten (vokalischen) Töne verblieben sind.
Neben Exsultet" wurden zwei weitere Choräle für diese Bearbeitung verwendet, Alleluia - Pascha Nostrum" und Alleluia -De Profundis". Diese Choräle wurden in der Abtei zu Fossanova gesungen und so aufgenommen, dass der vorhandene Umgebungshall noch wesentlich verstärkt wurde. Um die Variationen und die durch die Akustik der Abtei erzeugten, sich überlagernden Klänge besser wahrnehmbar zu machen, wurden alle Klänge mit Stretching"-Techniken temporär auf das Acht- bis Zehnfache ihrer Länge gedehnt. Diese Zeitdehnung des Halls erzeugt eine variationsreiche Klangtextur. Etwa zur Hälfte des Stücks wird der vollständige Text des Exsultet" von einem Sänger geflüstert rezitiert, so dass er sich über diese Klangstruktur legt. Selbst diese Art von Rezitation, bei der der Text unverständlich bleibt, gewinnt als Textur einen eigenen Wert.