Marconi, Nußbaumer, Lieben und Czeija
Die Anfänge
29. September 2010, 00:35
Folge 1: 1924
Schon seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert liegt die drahtlose Nachrichtenübermittlung förmlich in der Luft. Guglielmo Marconi gelingt es, durch geschickte Kombination mehrerer bereits gemachter Erfindungen und Entdeckungen, drahtlos in seinem Zimmer in der elterlichen Wohnung und alsbald auf dem elterlichen Gut zu telegrafieren.
Das Prinzip
Marconi erzeugt zunächst Funken mit einem Funken-Induktor, der es ermöglicht, aus einer niedrigen Batteriespannung mit Hilfe des physikalischen Phänomens der Induktion Hochspannung von mehreren tausend Volt zu erzeugen. Die kleinen künstlichen Blitze produzieren radioähnliche elektrische Schwingungen, die sich gleichmäßig in alle Richtungen über eine Antenne (die auf den Russen Alexander Popow zurück geht) ausbreiten. Daher der Name Rundfunk.
Um die von diesem ersten Sender ausgehenden elektrischen Impulse zu empfangen, verwendet Marconi eine Apparatur, die aus einer Empfangsantenne besteht und darüber hinaus einen "Kohärer" enthält, um den Empfänger permanent für die ankommenden Wellen empfänglich zu machen. Ein Morseschreiber machte die gesendeten Impulse sichtbar.
Weitere Wegbereiter
1904 schließlich gelingt Otto Nußbaumer ab der Grazer Hochschule die erse drahtlose Übertragung von Wort und Gesang. 1906 meldet Robert von Lieben seine berühmte Verstärkerröhre unter der Bezeichnung "Kathodenstrahl-Relais" in Wien zum Patent an. Mit dem Westinghouse Broadcast Service nahm 1916 die weltweit erste Rundfunkstation ihren Betrieb auf.
Erste Breitenwirkung
"Hallo, hallo, hier Radio Hekaphon auf Welle 600". Noch bevor die Ravag ihren offiziellen Sendetermin aufnahm, startete 1923 der Rundfunkpionier Oskar Koton mit seinem Radio Hekaphon, das aufgrund der geltenden Bestimmungen des Fernmeldegesetzes verboten war. Radiohörer im Burgenland wurden daher von der Polizei verhaftet, ihr Fall telegrafisch sogar dem Bundeskanzler vorgetragen. Gesendet wurde aus dem Technologischen Gewerbemuseum in Wien.
Gegen die Bedenken der Behörden, wie der Banken gelingt es dem Radiopionier Oskar Czeija einen professionellen Sendebetrieb zu organisieren. Der Erste Sender stand im Kriegsministerium in Wien.
Am 1. Oktober 1924 nahm der Sender seinen offiziellen Betrieb auf.
Hör-Tipp
80 jahre in 80 Tagen
ab Dienstag, 13. Juli 2004
täglich um 6:45 Uhr