Vorbeugend und kaum Nebenwirkungen

06. Die HPV-Impfung

Seit Mitte Oktober 2006 ist ein Impfstoff gegen die vier häufigsten HPV-Typen (6, 11, 16, 18) in Österreich zugelassen.

Der Impfstoff ist derzeit zugelassen für Kinder und Jugendliche von 9 bis 15 Jahren und erwachsene Frauen von 16 bis 26 Jahren. Idealerweise sollte die HPV-Impfung vor Beginn der sexuellen Aktivität erfolgen, da einerseits die Wirksamkeit der Impfung bei jungen Menschen am höchsten ist, andererseits auch eine bereits stattgefundene HPV-Infektion seltener vorliegt.

Die HPV-Impfung ist eine vorbeugende ("prophylaktische") Impfung und nicht zur Behandlung des Gebärmutterhalskrebses oder dessen Vorstufen geeignet.

Mögliche Nebenwirkungen
Im Allgemeinen wird die Impfung gut vertragen und macht relativ wenige Nebenwirkungen. Dabei handelt es sich meist um lokale Nebenwirkungen an der Impfstelle: Schmerzen (84 Prozent), Schwellung und Rötung (25 Prozent) und Juckreiz (3 Prozent). Zehn Prozent der Geimpften entwickeln Fieber. Im Zusammenhang mit der Impfung wurden außerdem sehr selten allergische Ereignisse und autoimmune Nebenwirkungen beobachtet.

Die Wirksamkeit
Für die oben genannten Gruppen (Kinder und Jugendliche von 9 bis 15 Jahren und erwachsene Frauen von 16 bis 26 Jahren) bietet die Impfung einen maximalen Schutz gegen die vier wichtigsten HPV-Typen (6, 11, 16 und 18) und reduziert somit das Risiko an Gebärmutterhalskrebs zu erkranken um zirka 70 Prozent und das Risiko an Genitalwarzen zu erkranken um 90 Prozent.

Für die Gruppe der Frauen ab dem 26. Lebensjahr fehlen noch die entsprechenden wissenschaftlichen Ergebnisse über die Wirksamkeit der HPV-Impfung. Derzeit laufen erst jene wissenschaftlichen Studien, die eine allfällige Wirksamkeit der HPV-Impfung bei Frauen ab dem 26. Lebensjahr untersuchen. Auch für männliche Jugendliche und erwachsene Männer ist der Impfschutz derzeit noch nicht erwiesen, gilt aber als wahrscheinlich.

Jüngste Studienergebnisse legen den Schluss nahe, dass die Impfung umso wirkungsvoller ist, je jünger die geimpften Frauen sind. Gerade für diese Altersgruppe fehlen aber noch aussagekräftige Wirksamkeitsstudien. Auch über die Dauer des Impfschutzes können noch keine endgültigen Aussagen gemacht werden.

Kosten-Nutzen
Die Effektivität der neuen Impfung wird derzeit in Langzeitstudien erforscht und unter Experten kritisch diskutiert. Da die Impfung sehr teuer ist (etwa 25 Millionen Euro pro Jahrgang) und zumindest in Ländern mit einem hoch entwickelten Gesundheitssystem durch die Vorsorgeuntersuchungen eine weitgehende Reduktion der tödlich verlaufenden Fälle von Gebärmutterhalskrebs erreicht wurde, stellt sich auch die Frage der Sinnhaftigkeit einer breiten Durchimpfung.

Die Kosten der HPV-Impfung werden derzeit (noch) nicht von den Sozialversicherungsträgern übernommen. Gespräche und Verhandlungen laufen aber bereits.

Zurück zu Gebärmuttererkrankungen

Die Online-Infomappe der Sendung Radiodoktor - Medizin und Gesundheit ist ein Service von
Österreichische Apothekerkammer
Gesundheitsressort der Stadt Wien