Akutes und chronisches Nierenversagen
11. Die Niereninsuffizienz
29. September 2010, 00:35
Das akute Nierenversagen entwickelt sich innerhalb von Stunden oder Tagen. Das Krankheitsbild ist in der Regel so drastisch, dass kein Zweifel an der Diagnose besteht.
Mögliche Ursachen sind zum Beispiel: starker Blutverlust, eine schwere Entzündung der Nierenkörperchen, Vergiftungen (z.B. mit Frostschutzmittel oder Medikamenten) oder eine plötzliche, komplette Verlegung der Harnwege.
Eine sofortige Behandlung ist nötig, die Prognosen sind in diesem Fall gut. Mitunter ist eine Kurzzeit-Dialyse nötig. Danach kann es Wochen dauern, bis die Nieren wieder mit der Harnproduktion beginnen und manchmal Jahre, bis sich die Nierenfunktion wieder völlig normalisiert hat.
Das chronische Nierenversagen
Das chronische Nierenversagen kann viele Ursachen haben. Bei diesem Prozess verringert sich die Bildung des Primärharns schleichend. Diese chronische Abnahme des Primärharns wird als chronische Niereninsuffizienz bezeichnet und zieht die Urämie (Anreicherung von nicht ausgeschiedenen Substanzen im Blut) nach sich.
Mögliche Ursachen sind
- Nierenschädigung durch Diabetes (diabetische Nephropathie)
- Nierenschädigung durch Bluthochdruck (hypertone vaskuläre Nephropathie
- Chronische Formen der Entzündung der Glomeruli (Chronische Glomerulonephritis)
- Chronische Nieren- und Nierenbeckenentzündung
- Nierenschädigung durch Zysten (polyzystische Nephropathie
- Nierenschädigung durch bestimmte Schmerzmittel (Analgetikanephropathie)
- Systemerkrankungen, wie Gefäßentzündungen (Vaskulitiden)
Die chronische Niereninsuffizienz verläuft in vier Stadien: kompensiertes Dauerstadium, Stadium der kompensierten Retention, präterminale und letztlich terminale Niereninsuffizienz.
Letztere ist häufig von einer Blutarmut (reale Anämie) begleitet, der Patient ist müde, blasse und abgeschlagen. Begleitet wird die Erkrankung häufig auch von einer veränderten Hormonfunktion. Dadurch kann es zu Problemen beim Knochenstoffwechsel und bei der Produktion von roten Blutkörperchen kommen.
Meist sind diese Erkrankungen jedoch nur durch eine Laboruntersuchung erkennbar. Warnhinweise sind in jedem Fall das Auftreten von Blut im Urin, Über- oder Unterproduktion von Urin, Schmerzen im Bereich von Nieren und Harnwegen. Ohne Gegenmaßnahmen kann die Erkrankung in kurzer Zeit zum Tod führen.
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