Für wen woran geforscht wird

14. Pharmakologischer Ausblick

Welche Medikamente, beziehungsweise Wirkstoffe kommen demnächst auf den Markt? Auf welchen medizinischen Gebieten gibt es pharmakologisch gesehen besondere Anstrengungen? Auf welchen herausragenden Ergebnissen wird aufgebaut? Und was sind die größten Hoffnungen der Zukunft?

Wenn man sich den Arzneimittelmarkt genauer betrachtet, könnte man von einer kleinen Krise der Arzneimittelentwicklung sprechen, sagt der Leiter der Klinischen Pharmakologie im AKH Wien - Univ.-Prof. Dr. Markus Müller. Denn im Vergleich zu den vergangenen Jahren werden immer weniger Medikamente entwickelt.

Immer mehr biologische Substanzen
Dennoch befinden sich tausende neue Substanzen in der so genannten Pipeline. Das heißt sie warten quasi auf ihre Zulassung. Von ihrer Entwicklung über die Phase der Studien und die Bewertung europäischer Behörden bis in die Apotheke schafft es allerdings nur eins von zehn Medikamenten. Dabei fällt auf, dass die so genannten biologischen Substanzen ihren Siegeszug weiter fortsetzen.

Im Gegensatz zu den rein chemisch hergestellten Arzneimitteln wie z.B. Acetylsalicylsäure werden die biologischen zumeist nicht in Tablettenform verabreicht, sondern gespritzt. Hergestellt werden sie mithilfe von Bakterien, Zellkulturen oder zum Beispiel auf Basis von Kuh-oder Schafsmilch. Ein Beispiel für ein solches Medikament wäre Insulin. Künftig wird es auch einen Impfstoff gegen Malaria geben. Auch gegen die Vogelgrippe gibt es zwei neue Substanzen und für Alzheimer soll es in absehbarer Zeit einen Impfstoff geben.

Österreichische Firmen mit dabei
Auch in Österreich wird an einer Alzheimer-Impfung gearbeitet. Bis 2016 soll es gelingen, diesen neuen Wirkstoff gegen Alzheimer auf den Markt zu bringen. Ein anderes Österreichisches Biotechnologie-Unternehmen dürfte nach seinen positiven Phase-II-Ergebnissen für FX06 - einem aus Fibrin entwickelten Peptid für die Behandlung von Reperfusions-Schädigungen bei Herzinfarkt, Interesse wecken. Und - ein weiteres heimisches Unternehmen der Biotech-Branche kommt demnächst mit einem Impfstoff gegen die Japanische Enzephalitis auf den Markt.

Europäische Agentur entscheidet über Zulassung
In Europa hat die Europäische Arzneimittel-Agentur - EMEA die Zentralgewalt, wenn es um die Zulassung von Medikamenten geht. In der Dezembersitzung, wie auch vor einer Woche, in der Jännersitzung wurden zahlreiche Medikamente positiv bewertet, berichtet die Leiterin des Instituts Wissenschaft und Information der AGES PharmMed:- Univ.- Professorin Dr. Andrea Laslop.

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