Nacken-Schulter-Probleme

03. Nacken-Schulter-Probleme

Währen sich die bisher beschriebenen Beschwerden auf den Hüft-Becken-Lendenbereich beziehen, sind bei Frauen Beschwerden im Nacken-Schulterbereich stark im Steigen begriffen. Rund 54 Prozent der Frauen, die einen Arzt aufsuchen, haben, haben bereits Schmerzen im Nacken-Schulter-Bereich.

Das rührt einerseits daher, dass immer mehr Frauen ihren Beruf am Computer ausüben. Hinzu kommt, dass diese Frauen zusätzlich Mütter sind, sich um einen Haushalt kümmern, und das alles möglichst perfekt machen wollen. Sie wissen, dass sie nach Dienstschluss die Kinder abholen, sich anschließend um den Haushalt und eventuell auch noch um pflegebedürftige Verwandte kümmern müssen. Sie planen den Urlaub, verwalten das Geld, kümmern sich um kranke Kinder.

Sie sind also Mehrfachbelastungen ausgesetzt, die letztendlich zu permanenten Stresssituationen führt, die sich in der Nacken-Schulterregion manifestieren. Bereits der Volksmund spricht davon, dass einem etwas im Nacken sitzt, oder auf den Schultern lastet.

Wie es zu den Nacken-Schulterschmerzen kommt

Bei der Arbeit am Computer neigen man/frau dazu, das Kinn nach vorne zu schieben. Dadurch entsteht eine Rückknickposition in den Kopfgelenken, eine Vorneigeposition im Übergang Halswirbelsäule/Brustwirbelsäule. Um die Hände zur Feinarbeit zu befähigen, muss zudem der Schultergürtel fixiert werden. D.h. man/frau zieht die Schultern hoch und fixiert diese mit dem Trapezmuskel. Aufgrund dieser Fehlstellung der Gelenke entstehen Gelenksbeschwerden. Gelenksschmerzen führen zu Muskelverspannungen. Ein weiterer Faktor - das Hochziehen der Schulter - auch diese Körperhaltung verursacht Muskelverspannung. ´Hinzu kommt häufig Stress. Und Stress bedeutet nichts anderes als "Aktivierung der Muskulatur" - zur Flucht oder zum Angriff. Da in den beschriebenen Situationen Frauen in der Regel nicht angreifen können, handelt es sich um eine Art Verteidigungshaltung. Wodurch sie den Kopf ein- und die Schultern hochziehen - und das verursacht zusätzlich Schmerzen.

Frauen mit diesen Beschwerdebildern betreiben meist keinen Sport. Sie haben also unterentwickelte Muskeln. Und zwar vor allem die tiefen kurzen autochthonen Muskeln sind zu schwach. Das sind Muskeln, die auch bremsen müssen. Und deshalb müssen die so betroffenen Frauen zum Unterschied von Männern, stabilisierende Übungen machen. Denn beweglich sind sie ohnedies.

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