Auf den richtigen Handgriff kommt es an

04. Die Diagnose

Suchen Frauen mit Schmerzen im Bereich der Lendenwirbelsäule oder im Nacken-Schulterbereich Hilfe beim Hausarzt, werden sie meist zum Röntgen oder zu einer Magnetresonanztomographie überwiesen.

Da die Schmerzen jedoch in der Mehrzahl der Fälle weder von Abnützungserscheinungen noch von einem Bandscheibenvorfall herrühren, ergeben diese Befunde keine Auffälligkeiten. In der Folge werden vielen Frauen mit nicht abklärbaren Schmerzzuständen Akupunktur, Massagen oder Antirheumatika verschrieben. Fruchten diese Behandlungen und selbst Kuren nichts, dann heißt es häufig: "Das ist alles psychisch".

Falsches Röntgenbild - falsche Diagnose

Wirbelsäulenröntgen dürften nicht im Liegen durchgeführt werden, da man so nicht die Alltagshaltung abbildet. Man müsste also Patientinnen aufrecht sitzend einen Punkt in Augenhöhe erfassen lassen. Erst jetzt kann man die Haltung oder Fehlhaltung beurteilen, sagt der Orthopäde und Autor des Buches "Die Wirbelsäule der Frau", Univ.-Prof. Dr. Hans Tilscher.

Außerdem muss man in der Diagnose die Sensibilität und Konstitution einer Frau berücksichtigen. Prof. Hans Tilscher plädiert daher für eine manuelle Untersuchung der weiblichen Wirbelsäule.

Nur manuelle Untersuchung gibt Aufschluss
Erstens ist es für die Frau eine Wohltat, dass jemand dort hin greift, wo es ihr weh tut. Der Kernsatz der Manuellen Medizin lautet ja auch: "Den Körper mit den Händen be-greifen".

Also, so kann bei der Untersuchung der Orthopäde die "verdächtigen Stellen" untersuchen und auch den Schmerz provozieren, um die genaue Lokalisation der Beschwerden festzustellen. Durch spezielle Techniken können manuelle Medizinerinnen und Mediziner die Beweglichkeit der Halswirbelsäule und der anderen Teile der Wirbelsäule auch segmental feststellen. Damit wird durch die Hände diagnostiziert, welche Segmente bei einer schmerzgequälten Frau instabil sind. Dann stehen den Expertinnen und Experten für manuelle Medizin ein Repertoire von verschiedenen Behandlungsmethoden zur Verfügung.

Zusammengefasst: Frauen mit Beschwerden am Bewegungsapparat sollten unbedingt Frau körperlich untersucht werden. Selbstverständlich müssen zuvor andere mögliche Krankheiten, die an anatomischen Veränderungen erkannt werden können, wie Bandscheibenvorfälle, Osteoporose etc. ausgeschlossen werden.

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