Studie der Orthopädischen Universitätsklinik Heidelberg

12. Weitere Beschwerden

Patientenund Patientinnen mit chronischen Rückenschmerzen leiden sehr oft auch an anderen Erkrankungen. Je länger an den Schmerzen leiden, desto mehr zusätzliche Beschwerden treten auf. Dazu gehören vor allem psychische Störungen, Kreislauf- sowie Augenerkrankungen. Das ist das Ergebnis einer Studie der Orthopädischen Universitätsklinik Heidelberg, die 2007 jetzt veröffentlicht wurde. Ärzte, die diese Patienten behandeln, sollten sich also bewusst sein, dass chronische Rückenschmerzen nur selten ein isoliertes gesundheitliches Problem sind.

Eingeschränkte Mobilität kann andere Organe beeinträchtigen
Bei der Studie wurden insgesamt 102 Männer und Frauen befragt und mit standardisierten Fragebögen getestet. Die eine Hälfte der Studienteilnehmer litt an chronischen Rückenschmerzen, die andere Hälfte hatte keine Rückenschmerzen. In der Schmerz-Gruppe traten zusätzliche Erkrankungen häufiger auf als in der Vergleichsgruppe. So litten 30 Rückenschmerz-Patienten an psychischen und Verhaltensstörungen im Vergleich zu sechs Personen in der Vergleichsgruppe.

Ungeklärte Ursache
Warum diese zusätzlichen Erkrankungen auftreten, ist unklar, so die Autoren der Studie. Bei depressiven Verstimmungen könnte es sich um eine Folge des chronischen Leidens handeln. Die eingeschränkte Mobilität der Patienten kann Organsysteme direkt beeinträchtigen. Gemeinsame Risikofaktoren wie Übergewicht können mehrere Beschwerden zugleich auslösen. Ein anderer Erklärungsansatz ist die hohe Bereitschaft zur Somatisierung, der körperlichen und somit medizinischen Zuordnung und Erklärung von Körperbeschwerden, der Rückenschmerz-Patienten, die durch häufiges Aufsuchen des Arztes verstärkt würde.

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