Ein auskomponiertes Crescendo
Klaus Ager
19. Jänner 2011, 13:01
Geo Mah Ramson
Geo Mah Ramson wurde für das RSO im Sommer 2009 geschrieben, der Titel ist die verschlüsselte Widmung: Die Buchstaben von "Hommage an RSO" wurden durcheinander gewürfelt und fast zufällig neu zusammengesetzt; ein ähnlicher Vorgang wie bei der klanglichen Komposition selbst. Viele Anklänge an Musik der letzten 100 Jahre aber auch an eigene Werke sind festzumachen: Man könnte Anton Webern als zweiten Widmungsträger sehen, da im vorletzten Takt das Thema seiner Passacaglia Op. 1 in den Tonhöhen genau zitiert wird.
Darüber hinaus ist das ganze Stück (ein auskomponiertes Crescendo) auch ein Anklang an eines der Stücke für Orchester Op. 6 von Webern. Die Claves zu Beginn des Stücks erinnern an mein erstes Stück für Orchester "Reflexions", das ähnlich beginnt, der Streichereinsatz mit dem Große-Trommel-Auftakt erinnert an mein "Fades the light from the sea" aus dem Jahr 1983, in den Hörnern findet man Anklänge an Alban Bergs "Altenberglieder" und in den Trompeten Anklänge an Stravinsky. Gustav Mahler wird ebenso angedeutet wie auch Messiaen und Lutoslawski oder Luciano Berio.
Links
rso.ORF.at
mica - Klaus Ager
oe1.ORF.at - Spielplan der Orchesterminiaturen