Zelluläre Entwicklung

Bernhard Lang

/Monadology II/

"/Monadology II/" ist das zweite einer neuen Serie von Stücken, entwickelt aus dem vorangegangenen "/Difference-Repetition/"-Zyklus, nun bestehend aus etwa dreißig Stücken und drei Musiktheater-Arbeiten.

Es basiert auf dem Konzept musikalischer zellulärer Entwicklung, abgeleitet aus der Philosophie von Gottfried Wilhelm Leibnitz und Gilles Deleuze.

Der Begriff zellulär wird sowohl auf das singuläre musikalische Ereignis angewandt, das Atom des Klanges, als auch auf die Strukturen, die darauf aufbauen. Diese Makrostrukturen konstituieren eigenständige Loop-Zustände, die im Verlauf des Stückes voneinander differenziert werden.

Die einzelnen Zellen sind durch ein Gitter geordnet, das aus dem Konzept zellulärer Automaten hergeleitet ist, ein Modell der Computerwissenschaft, das verwendet wird, um verschiedene Arten des Wachstums und der artifiziellen Lebensformen zu simulieren.

Die daraus resultierenden Texturen sind hochkomplex und fordern viel vom Orchester, einen sich stets verändernden, manchmal chaotischen Fluss produzierend, der stets streng determinierten Regeln der Veränderung unterliegt. Die Organisation der Zeit basiert, wie bereits gesagt, auf differenzierten Loops; granulare Prozesse bestimmen die meisten von ihnen.

In "/Monadology II/" gibt e seine deutliche Bevorzugung vertikaler Ordnungen, hauptsächlich inspiriert von der Arbeit des österreichischen Experimentalfilmers Martin Arnold.

Der Titel bezieht sich auf die Situation des Komponisten im 21. Jahrhundert, der eine marginale Figur im Feld der Musikproduktion und -reproduktion geworden ist.

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Bernhard Lang
rso.ORF.at
oe1.ORF.at - Spielplan der Orchesterminiaturen