Peter Ablinger

19. Jänner 2011, 13:01

... und die andere Sache betrifft den Knack. Er kommt auch in anderen Stücken vor (zum ersten Mal in "Akkordeon und Rauschen"), und ein unmittelbarer Vorläufer von "2 Strings and Noise" ist die "Suprematistische Geschichte" aus "Das Orchester", dem zweiten Akt der Stadtoper Graz. Für mich ist der Knack immer noch engstens mit der Idee des Weißen Rauschens verknüpft: des "Alles Immer". Der erste Teil davon, das "Alles", ist klar: Weißes Rauschen ist die Summe aller Klänge. Aber der andere Teil, das "Immer", hat mich viele Male zu der gleichen Frage zurück geführt: Wie lang ist "immer"? Ich habe es im Laufe der Zeit mit ganz unterschiedlichen Antworten auf diese unmögliche Frage versucht. Eine dieser "Antworten" war die Entscheidung für die kürzestmögliche Zeit: alles, aber (fast) ohne Zeit - der Knack!

Und insofern dieser Knack nie erscheint ohne mit einer lang ausgehaltenen Note kombiniert zu werden (oder: mit der Variation einer ausgehaltenen Note, oder: mit einer endlos langsam absteigenden Tonleiter...), zeigt sich - insbesondere in der graphischen Repräsentation von Knack und ausgehaltener Note - der andere, in gewisser Weise damit verknüpfte Gedanke: Die ausgehaltene Note ist die Horizontale, der Knack die Vertikale: ganz einfach ein Kreuz.