Wolfgang Seierl

20. Jänner 2011, 16:53

"3g_1a" für Orchester (2009) ist ein Fragment aus meinen Three Girls, einem fünfteiligen Ensemblestück aus dem Jahr 1998, und zwar der umgearbeitete 1. Teil. Es ist ein flächig-räumlich angelegtes Klanggebilde, von minimal bewegten Elementen durchmessen.

Die Besonderheit dieses Fragmentes, das für das RSO-Panoptikum entstanden ist, ist die quasi wörtliche Bezugnahme auf den Anlass: Das RSO muss bleiben.

Dieser Satz wird - in Morsezeichen übertragen - von der Solo-Klarinette am Ende des kurzen musikalischen Satzes quasi vorgelesen. Die AmateurfunkerInnen unter den RadiohörerInnen werden diesen Satz wohl wie gesprochen verstehen können; allen anderen wird diese zweite Hörverständnisebene des Klarinettensolos gezwungenermaßen verborgen bleiben, dafür aber vielleicht eine musikalische eröffnet werden - Beispiel dafür, dass - ohne werten zu wollen - Bildungsunterschiede auch Wahrnehmungsunterschiede zeitigen.