Zum Bau von Kleinwagen

Kooperation Renault und Daimler fix

Die Kooperation der beiden Autokonzerne ist offenbar beschlossene Sache, obwohl die beiden Konzernchefs erst heute Vormittag in Brüssel eine gemeinsame Pressekonferenz geben werden. Hauptanliegen der beiden Konzerne ist die gemeinsame Produktion von Kleinwagen.

Morgenjournal, 07.04.2010

Gegenseitige Kapitalbeteiligung

Besiegelt wird die Vereinbarung durch eine gegenseitige Kapitalbeteiligung von je etwa drei Prozent. Die beiden Konzerne ergänzen sich gut, meint der der französische Automobilexperte Bernard Julien. Er ist Direktor des internationalen Forschungszentrums der Automobilindustrie in Paris.

Schwierigkeiten bei Kleinwagen

Julien: "Wenn man die Produktpaletten der beiden hernimmt, so hat man auf der einen Seite Renault, das im Laufe der Jahre mehr oder weniger aus dem Luxuslimousinensegment herausgefallen ist. Dann auf der anderen, Daimler: Der Konstrukteur hat äußerste Schwierigkeiten im bei den Kleinwagen Fuß zu fassen. Ähnlich ist es bei den Elektroautos. Renault ist da etwas zu früh eingestiegen und Daimler zu spät. Es haben also beide Konzerne gleichstarke Interessen."

Weitere Fusionen erwartet

Auch bei anderen Kleinwagen wie der A-Klasse könnte vor allem Daimler von einem Partner profitieren. Durch deutlich größere Stückzahlen könnten beide Seiten Vorteile beim Einkauf und bei der Konstruktion erzielen. Experte Bernard Julien glaubt dass die beiden Konzerne sich gut ergänzen könnten: "Ja ich glaube, dass es funktionieren könnte, man hätte da eine deutsch-französische Gruppe, und so etwas zählt in der EU. Bis jetzt gab es das nicht in der Autoindustrie. Und es könnte auch einen strategischen Einfluss auf die weltweite Autoindustrie haben."

Im Klartext könnte es laut Bernard Julien in Zukunft noch weitere Fusionen in der Automobilindustrie geben.

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