Freigabe bis Totalverbot
Länder entscheiden über Spielautomaten
Am Dienstag hat die Bundesregierung das neue Glücksspielgesetz beschlossen. Es regelt Kasino- und Lotterielizenzen und das sogenannte "kleine Glücksspiel" mit Spielautomaten. Die Länder werden bei der Umsetzung der neuen höchst unterschiedlich vorgehen.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 17.04.2010
Oberösterreich erlaubt Spielautomaten
Bisher sind Spielautomaten nur in den Bundesländern Wien, Niederösterreich, Kärnten und der Steiermark erlaubt. Mit dem neuen Glücksspielgesetz werden sie das auch Oberösterreich. Landeshauptmann Josef Pühringer (ÖVP)will vom Verbot weggehen.
"Durch das Verbot sind wir zum Eldorado für das Glücksspiel geworden. Verbote sind nicht kontrollierbar, daher ist die Änderung ein Schritt in Legalität."
Steiermark will genauere Regeln
In Niederösterreich bringt das Glücksspielgesetz strengere Einschränkungen als die Landesgesetze bisher zulassen: so wird etwa die Höchstzahl der erlaubten Automaten gesenkt. Auch in Wien bleiben Spielautomaten erlaubt, ebenso in der Steiermark. Hier wünscht man sich aber eine Konkretisierung des Bundesgesetzes, sagt die SPÖ-Landtagsabgeordnete Martina Schröck. Sie will geklärt wissen, welche Gestaltungsmöglichkeiten die Länder haben.
Kärnten vertraut auf Landesgesetze
Auch in Kärnten bleiben Automaten erlaubt, hier hält man aber die Landesgesetze für besser als das neue Bundesgesetz. Im Amt der Kärntner Landesregierung ist Albert Kreiner für das Glücksspiel zuständig. Eine Folge der neuen, strengeren Regeln könne ein Abwandern in die Illegalität sein, meint Kreiner. Vor allem kleinere Betreiber könnten in den Untergrund gehen.
Totalverbot in Salzburg
Untersagt bleibt das kleine Glücksspiel in Vorarlberg und in Tirol. Auch Salzburg wird Spielautomaten weiterhin verbieten, sagt Landeshauptfrau Gabi Burgstaller von der SPÖ: "Da tun wir nicht mit, denn Geld stinkt doch! Und die Leidtragende sind Jugendliche, Frauen und Kinder."
Burgenland entscheidet später
Noch nicht entschieden hat das Burgenland sein Vorgehen - vor der anstehenden Landtagswahl ist das auch nicht zu erwarten. Aus dem Büro von Landeshauptmann Hans Niessl heißt es, das Land sei in Sachen Glücksspielgesetz noch in der Überlegungsphase.