Behördlicher Stopp bremst Manager nicht

Post hält an Ämterschließungen fest

Die Post will trotz des behördlichen Stopps von 16 Postamtsschließungen an ihrem Konzept festhalten. Der zuständige Post-Manager Herbert Götz erklärt sich diese Entscheidung damit, dass die Behörde offenbar die Versorgung der Bevölkerung nicht gesichert sieht. Und Götz äußert sich im Ö1-Mittagsjournal zuversichtlich, gemeinsam mit der Behörde eine Lösung zu finden.

Mittagsjournal, 22.04.2010

Begründung am Montag

Seit einiger Zeit schließt die Post unrentable Postämter und ersetzt sie durch sogenannte Postpartner - also Lebensmittelgeschäfte oder Trafiken, in denen man dann Briefe aufgeben oder Pakete abholen kann. Jetzt hat die zuständige Regulierungsbehörde (RTR) erstmals die Schließung von 16 Postämtern gestoppt - eine Begründung will sie am Montag nachliefern.

Dialog verbessern, Weg fortsetzen

Dass die Post zu schnell zu viele Postämter schließt, weist Götz zurück: Man habe jetzt 1.752 Postgeschäftsstellen in Betrieb, "100 mehr als das Gesetz verlangt, 200 mehr als noch zu Beginn des Jahres". Die Post werde ihr Konzept zügig vorantrieben. Das Angebot laute, in jede Gemeinde einen Postpartner. Wenn jetzt in 16 Fällen, als weniger als einem Prozent des Netzes, Fragen auftauchen, zeige das eher, dass man den Dialog verbessern müsse, aber den Weg fortsetzen werde.

Weg mit Verlustfilialen

Die Post werde auch in Zukunft unrentable Postämter zusperren, lässt Götz durchblicken: Man wisse nicht, wie sich die Bevölkerungsentwicklung und das Briefaufkommen künftig gestalten wird. "Wir wissen nur, dass wir in kleinen Orten verlustbringenden Filialen haben und dass wir in diesen Orten mit den Bürgermeistern diskutieren."

Bankgeschäfte auch beim Partner

Dem Einwand der Gewerkschaft, dass der Post mit dem Zusperren der Ämter auch Bankgeschäfte verloren gingen, entgegnet Götz mit dem Verweis auf die Geschäftszahlen: So habe man 2009 im Finanzdienstleistungsgeschäft überhaupt nichts verloren. Sparbücher und Konten seien auch im Krisenjahr auf einem hohen Stand geblieben. Und auch die Postpartner könnten Aus- und Einzahlungen vornehmen.

"Besserer Service"

Der Weg des Postpartners sei auch deshalb richtig, weil Kleinpostämter, die oft nur bis Mittag offen haben, nicht mehr den Service-Anforderungen entsprechen, sagt Götz. Die Post wolle ihren Kunden Öffnungszeiten bis abends und auch samstagvormittags anbieten. Mittlerweile hätten 430 Postämter am Samstagvormittag offen.

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