7.000 Pflegekräfte fehlen
Pflege: Mehr Nachfrage als Angebot
Bei den diplomierten Pflegekräften klafft in Österreich eine große Lücke zwischen Angebot und Nachfrage. Mehr als 7.000 Pflegekräfte fehlen laut Vereinigung der Pflegedirektoren. Eine aktuelle Umfrage hat ergeben, dass der Beruf in der Bevölkerung zwar positiv wahrgenommen wird, doch die wenigsten wollen ihn ausüben.
8. April 2017, 21:58
Abendjournal, 11.05.2010
7.000 fehlen
Die Schere zwischen Angebot und Nachfrage an diplomierten Pflegekräften in ganz Österreich öffnet sich dramatisch: Es fehlen mehr als 7.000 Pflegekräfte. Darauf wies Karl Schwaiger, Vorsitzender der Vereinigung der Pflegedirektoren Österreichs, am Dienstag hin.
Beruf positiv besetzen
"Ein erster Schritt, um die nötige Anzahl von geeigneten Bewerbern für den Beruf der Gesundheits- und Krankenpflege zu gewinnen und die derzeit tätigen Pflegepersonen motiviert im Berufsfeld zu halten, ist es, die Gesundheits- und Krankenpflege als positive Marke zu etablieren und dem Beruf jenes positive Image zu verleihen, das seiner gesellschaftspolitischen Bedeutung entspricht", erklärte Schwaiger.
Wenig Interesse an Ausbildung
Eine aktuelle Studie über das Image der Gesundheits- und Krankenpflege in Österreich zeigt, dass der Eindruck von Berufen im Gesundheits- und Krankenpflegebereich in der österreichischen Bevölkerung insgesamt sehr positiv ist, gleichzeitig aber wenig persönliches Interesse besteht, selber einen Beruf in diesem Bereich auszuüben - auch nicht von Jüngeren und somit potenziellem Berufsnachwuchs. Gesundheits- und Krankenpflegeberufe gelten insbesondere als wichtig, verantwortungsvoll, unentbehrlich sowie zukunftssicher, jedoch als anstrengend und beanspruchend.
Zukunftssicher
Die Berufe in der Gesundheits- und Krankenpflege werden an Bedeutung gewinnen. Die Pflegeberufe gelten als zukunftssicher, der Bedarf an Gesundheits- und Krankenpflegepersonal wird zunehmen, wurde am Dienstag bei einer Tagung in Salzburg betont. Daraus resultieren höhere Anforderungen an das Pflegepersonal, auch das pflegewissenschaftliche Studium wird wichtiger.