Leistungen älterer Menschen anerkennen

Seniorenbund: "Seniorenhetze" muss aufhören

Ingrid Korosec fordert ein Ende der "Seniorenhetze". Die stellvertretende Vorsitzende des ÖVP-Seniorenbundes sieht die Leistungen der Senioren nicht anerkannt. Ältere Frauen seien besonders stark benachteiligt: ihnen werden Erziehungszeiten nicht angerechnet, ihre Pensionen seien dementsprechend extrem niedrig.

Mittagsjournal, 12.05.2010

Viele Senioren unterstützen Kinder und Enkel

Von Generationenkonflikt will man beim Seniorenbund nichts wissen. Senioren seien eine wichtige Stütze innerhalb der Familie, so Ingrid Korosec, stellvertretende Vorsitzende des Seniorenbundes. Laut der GfK-Studie würden 86% der älteren Menschen sagen, dass sie in der Familie gebraucht werden. Über die Hälfte geben an, ihre Kinder und Enkelkinder finanziell zu unterstützen.

Korosec: "Schluss mit Seniorenhetze"

Immerhin ein Drittel passt zumindest einmal im Monat auf das Enkelkind auf, damit die Eltern arbeiten gehen können. Das müsse anerkannt werden, so Korosec: "Derzeit ist eine unglaubliche Seniorenhetze da. Ununterbrochen heißt es, die Senioren werden immer mehr und wie sollen wir uns das leisten? Also Schluss mit dieser Seniorenhetze. Gott sei Dank gibt es Senioren und Seniorinnen die sehr viel für die Gesellschaft tun."

Ältere Frauen bei Pension stark benachteiligt

Nicht nur bei der Betreuung der Enkel würden ältere Menschen eine wichtige Rolle spielen. Auch in der Pflege und Betreuung zu Hause seien sie wichtig. Dennoch wären Seniorinnen und Senioren zum Teil benachteiligt, so Korosec. Bei älteren Frauen werden die Kindererziehungszeiten nicht als pensionsbegründend angerechnet, das Resultat: Wer zu Hause geblieben ist, um den Nachwuchs, großzuziehen, hat kaum Versicherungszeiten und eine dementsprechend niedrige Pension.

Späte Scheidungen: Pensionszeiten zusammenrechnen

Korosec will, dass bei allen Mütter im Alter von 65 plus der Kindererziehung angerechnet werden. Reagieren müsse man auch auf die steigende Zahl von Scheidungen bei älteren Paaren. Korosec: "Ich plädiere dafür, dass das was in gemeinsamen Ehejahren erarbeitet wurde, also auch die Pensionszeiten, die gehören zusammengerechnet und bei einer Scheidung geteilt."