2,4 Mio. Fehltage wegen psychischer Probleme

Krankenstände zunehmend psychisch begründet

Jede Arbeitnehmerin und jeder Arbeitnehmer in Österreich war im Vorjahr im Durchschnitt 12,5 Tage im Krankenstand. Das zeigt eine Statistik der Sozialversicherung. Die Zahl der Arbeitsunfälle ist im Jahr 2009, wie schon seit Jahren, zurückgegangen. Dafür leiden immer mehr Berufstätige unter psychischen Problemen, die zu Krankenständen führen.

Mittagsjournal, 13.05.2010

Deutlicher Anstieg

Alkoholsucht, Depressionen, Burnout - das sind die häufigsten psychischen Erkrankungen, unter denen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Österreich leiden. Über 65.000 Menschen haben sich im Vorjahr wegen eines psychischen Leidens krankschreiben lassen. Das ist ein deutlicher Anstieg im Vergleich zum Jahr davor.

Frauen überwiegen

Frauen leiden weit häufiger an psychischen Krankheiten als Männer, oder sie sind ehrlicher im Umgang mit psychischen Leiden als Männer. Fast zwei Drittel aller Krankenstände wegen psychischer Probleme betreffen Frauen.

Lange Dauer

Krankenstände wegen psychischer Probleme dauern besonders lang, im Schnitt fallen die Betroffenen 37 Tage lang aus, das ist drei Mal so lang wie ein Krankenstand im Durchschnitt dauert.

Betriebsklima, Leistungsdruck

Krankenkassen und Arbeiterkammer vermuten sehen eine Reihe von Gründen: In vielen Firmen sei das Klima vergiftet, der Leistungsdruck hoch. Viele Arbeitnehmer müssten ständig erreichbar sein und könnten Privat- und Berufsleben kaum noch trennen.

Psychosomatische Erkrankungen

Dazu komme, dass viele Betroffene gar nicht in der Statistik aufscheinen, weil sie psychische Krankheiten nicht zugeben wollen oder nicht behandeln lassen. Außerdem hätten viele körperliche Leiden wie Herz- oder Rückenprobleme psychische Ursachen und werden nicht als psychische Krankheiten erkannt.

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