Sieben Tote und mehr als 100 Verletzte
Bangkok: Straßenschlachten gehen weiter
Die Lage in der thailändische Hauptstadt Bangkok ist Freitag neuerlich eskaliert. Polizei und Militärs sind mit Tränengas und Gewehrsalven gegen die oppositionellen Demonstranten vorgegangen. Sieben Menschen sollen dabei getötet worden sein, mehr als 100 wurden verletzt.
8. April 2017, 21:58
Abendjournal, 14.05.2010
Wilde Kämpfe
Im Zentrum von Bangkok herrscht Chaos: umgestürzte Busse, brennende Autos, Granatenfeuer in der Stadt: Armee und Polizei rücken weiter gegen Stellungen der oppositionellen Rothemden vor, die sich hinter Barrikaden verschanzt halten.
Die Demonstranten sind bewaffnet mit Steinen, Bambusstöcken und Molotowcocktails werfen sie auf die heranrückenden Polizisten. Diese setzten zunächst Tränengas ein, dann fallen Schüsse. Fünf Menschen sollen dabei getötet worden sein, berichten Augenzeugen. Unter den zahlreichen Verletzten auch ein französischer Journalist.
Scharfe Munition
Ein Sprecher der Opposition wirft der Regierung vor, den Befehl zum Einsatz von scharfer Munition gegeben zu haben. "Ich habe so viele Menschen mit Schussverletzungen gesehen. Wir haben Videomaterial, das beweist, dass scharf geschossen wurde." Die Regierung weist die Vorwürfe zurück: Nur in äußerste Notwehr würde scharfe Munition eingesetzt, so ein Regierungssprecher am frühen Abend.
Nach Beruhigung Eskalation
Dabei sah es vor einer Woche so aus, als ob die Lage sich allmählich beruhigen würde. Ministerpräsident Veijajiva hat auf Druck der Demonstranten hin, vorgezogene Neuwahlen im Herbst angekündigt und dafür den Abzug der Demonstranten bis zum Mittwoch verlangt. Als diese sich weigerten, hat die Regierung gestern mit einem massiven Einsatz von Polizei und Armee geantwortet.