Kontrolle soll verbessert werden

Vier-Augen-Prinzip bei Salzburger Festspielen

Die Salzburger Festspiele wollen die interne und die externe Kontrolle verbessern. Das hat das Kuratorium am Dienstag, 18. Mai 2010 beschlossen. Die externen Wirtschaftsprüfungs-Firmen sollen alle drei Jahre gewechselt werden. Im gesamten Bestellwesen soll das Vier-Augen-Prinzip verpflichtend eingeführt werden.

Festspiel-Präsidentin Helga Rabl-Stadler sagte, es sei doch skurril, wenn man in eine Geschäftsanweisung hineinschreibt, dass Unterlagen nicht vernichtet werden dürfen, wie es der mittlerweile entlassene Technische Direktor Klaus Kretschmer getan habe. "Auch dass Geschenke nicht angenommen werden dürfen, ist für mich logisch. Ein Verbrechen kann man durch kein Kontroll-System gänzlich ausschließen."

Rabl-Stadler hat ein Statut für eine neue interne Kontrolle ausgearbeitet. Demnach soll es mehr Stichproben geben, und bei allen Einkäufen, also im gesamten Bestellwesen, soll das Vier-Augen-Prinzip verpflichtend eingeführt werden. "Man muss sich zwar vor einem 'Kontroll-Overkill' in Acht nehmen. Aber das Vier-Augen-Prinzip ist selbst in der größten Premieren-Hektik zumutbar. Klar muss allerdings auch sein, dass es für zusätzliche Kontrollen auch zusätzliche Arbeitskräfte brauchen wird", argumentierte Rabl-Stadler. In der nächsten Kuratoriums-Sitzung am 28. Juli sollen Revisions-Statut und Geschäftsanweisung beschlossen werden.

Sonderausgaben für Gebäudesanierung

Ebenfalls keinen verbindlichen Beschluss hat das Kuratorium in Sachen Sonder-Investitionen gefasst. Nach den 7,2 Millionen Euro Sondersubvention, die in den Jahren 2008, 2009 und 2010 etwa in das Dach der Felsenreitschule investiert wurden, fehlen jetzt laut Rabl-Stadler weitere zwölf Millionen Euro. "Die Festspielhäuser sind deutlich sichtbar in die Jahre gekommen, an allen Ecken und Enden muss investiert werden. Allein die Klimaanlage für das Große Haus kostet 1,1 Millionen Euro. Wir hoffen, dass wir je sechs Mio. Euro für die Jahre 2011 bis 2013 sowie für 2014 bis 2016 bekommen."

Kuratoriumsvorsitzende Burgstaller sagte, es hänge am Bund. "Wenn dort Geld für die Sonder-Unterstützung für die Sanierung der Festspielhäuser aufgetrieben werden kann, werden auch das Land und die Stadt Salzburg eine Lösung finden." Das Kuratorium hat den Kostenvoranschlag für die Festspiele 2011 heute genehmigt. Subventionskürzungen gibt es keine.

Hinterhäusers Pläne

Konzertchef Markus Hinterhäuser, der ja im Jahr 2011 zwischen der Intendanz Jürgen Flimm und Alexander Pereira ein Jahr lang Intendant sein wird, hat dem Kuratorium heute sein Programm vorgelegt.

"Ich finde das Programm ausgesprochen interessant", so Vorsitzende Burgstaller. "Es gibt vor allem ein besonderes Angebot für die Jugend. So hat Hinterhäuser mit dem West-Eastern Divan Orchestra, dem Gustav Mahler Jugendorchester und dem Simon Bolivar Youth Orchestra gleich drei Klangkörper mit jungen Künstlern eingeladen."

Hinterhäusers Pläne

Konzertchef Markus Hinterhäuser, der ja im Jahr 2011 zwischen der Intendanz Jürgen Flimm und Alexander Pereira ein Jahr lang Intendant sein wird, hat dem Kuratorium heute sein Programm vorgelegt.

"Ich finde das Programm ausgesprochen interessant", so Vorsitzende Burgstaller. "Es gibt vor allem ein besonderes Angebot für die Jugend. So hat Hinterhäuser mit dem West-Eastern Divan Orchestra, dem Gustav Mahler Jugendorchester und dem Simon Bolivar Youth Orchestra gleich drei Klangkörper mit jungen Künstlern eingeladen."

Kretschmer-Nachfolger gefunden

Einen Nachfolger für den fristlos entlassenen Kretschmer, mit dessen Fall jetzt die Justiz beschäftigt ist, gibt es zwar bereits. "Präsentieren kann ich ihn aber noch nicht", wie Rabl-Stadler erläuterte. "Wir freuen uns, dass sich bei der Ausschreibung 70 Leute beworben haben, und wir haben einen alten, erfahrenen Hasen ausgewählt. Aber die Gehaltsverhandlungen sind noch nicht abgeschlossen. Wir rechnen damit, Kretschmers Nachfolger in den nächsten Tagen oder höchstens Wochen präsentieren zu können."