265 Millionen Euro Ersparnis pro Jahr

Opel-Arbeiter verzichten auf Geld

Der Autobauer Opel hat einen wichtigen Schritt Richtung Sanierung geschafft. Firmenspitze und Arbeitnehmer haben sich auf ein Konzept geeinigt. Die Belegschaft akzeptiert Lohnkürzungen, im Gegenzug erhält sie Firmenanteile.

Erspartes Geld für neue Modelle

Mit Lohneinbußen in Milliardenhöhe wollen die Beschäftigten von Opel in den nächsten vier Jahren ihren Beitrag zur Sanierung des Autobauers leisten. Nach Monaten zähen Ringens schafften Opel-Chef Nick Reilly und die Arbeitnehmervertreter am Freitag den Durchbruch in den Verhandlungen. Das ersparte Geld soll direkt in den Bau neuer Opel-Modelle fließen.

Voraussetzung für Staatshilfen erfüllt

Reilly sieht damit auch den Weg für die Milliardenhilfen von Bund, Ländern und anderen europäischen Staaten frei: Er habe inzwischen auch Banken an der Hand, die der Tochter von General Motors (GM) die dringend nötigen Milliardenkredite geben sollen, sagte er in Rüsselsheim. "Damit haben wir alle Voraussetzungen für die Staatshilfen erfüllt."

Österreich: Bis zu 300 Millionen Euro

In Österreich kann GM staatliche Haftungen nach dem "Unternehmensliquiditätsstärkungsgesetz" (ULSG) in Höhe von bis zu 300 Mio. Euro beantragen. Ein Antrag ist dem Vernehmen nach noch nicht gestellt worden, es finden aber Gespräche statt.

Deutschland: 1,5 Milliarden Euro beantragt

In Deutschland hatten Bund und Länder ihre Zustimmung zu den Bürgschaften von einem Beitrag der Beschäftigten abhängig gemacht. Eine Vorentscheidung erhofft sich der Opel-Chef von einem Treffen der Staatssekretäre am Dienstag. "Wir warten schon ziemlich lange auf die Antwort der Politiker", sagte Reilly. Eine endgültige Entscheidung über die beantragten 1,5 Mrd. Euro könnte sich noch bis Anfang Juni hinziehen. Im Wirtschaftsministerium stößt der noch immer Verluste schreibende Autobauer bisher auf Skepsis, die Opel-Länder drängen dagegen auf Unterstützung. "Damit ist die letzte große Hürde für eine Restrukturierung genommen", sagte Thüringens Wirtschaftsminister Matthias Machnig.