150 Pflanzen- und Tierarten sterben pro Tag aus
UNO-Kampf gegen das Artensterben
Mancherorts drohen ganze Ökosysteme zu verschwinden. Die Vereinten Nationen wollen den Rückgang der Artenvielfalt stoppen und haben daher 2010 zum "Internationalen Jahr der Biodiversität" und die kommenden Tage zur "Woche der Artenvielfalt" erklärt.
27. April 2017, 15:40
Morgenjournal 23.05.2010
Biodiversität an sich
Die biologische Artenvielfalt, die Biodiversität, nimmt von Jahr zu Jahr ab. Nicht nur Einzelfälle, sondern das gesamte Gefüge erheben die Vereinten Nationen zum Jahresmotto, also nicht nur Beispiele wie die in Österreich heimische Sumpfgladiole oder den Amazonas-Regenwald, sondern die Biodiversität an sich wird zum schützenswerten Naturschatz.
Waldgrenze immer höher
Beispielsweise kommen 580 Tierarten und 160 Pflanzenarten ausschließlich in Österreich vor - sie sind weltweit einzigartig. Doch der Klimawandel rückt diesen sogenannten "endemischen Arten" buchstäblich zu Leibe - schildert Wolfgang Rabitsch, Zoologe beim Umweltbundesamt: "Eine Auswirklung des Klimawandels ist das Vorrücken der Waldgrenze nach oben. Man muss daher befürchten, dass der verfügbare Lebensraum abnimmt und die dort lebenden Endemiten zurückdrängt oder diese sogar aussterben werden."
150 Arten sterben pro Tag aus
Man schätzt, dass schon jetzt weltweit pro Tag 150 Tier- und Pflanzenarten aussterben und damit unwiederbringlich verloren sind. Die meisten würden wir auf den ersten Blick vermutlich nicht vermissen. Doch die Natur funktioniert ähnlich wie ein Kartenhaus: Einzelteile bauen aufeinander auf. Fällt eine Karte heraus, kann das gesamte Gebilde ins Wanken geraten.
Einladung zur Feldforschung
Unter dem Motto "Woche der Artenvielfalt" stehen die kommenden Tage in Österreich - etwa mit dem "Tag der Artenvielfalt" am 29. Mai, organisiert von Umweltministerium, Naturschutzbund, WWF und Birdlife. Da werden alle sechs Nationalparks Interessierte einladen, mit Unterstützung von Expertinnen und Experten quasi Feldforschung zu betreiben und die heimische Artenvielfalt zu entdecken.