Jazz Fest Wien

26. April 2017, 12:23

Was Jamie Oliver für die Kochkunst ist Jamie Cullum für den Jazz. Der englische Singer-Songwriter wurde oft mit Frank Sinatra oder Robbie Williams verglichen, weil er mit Popmusikattitüde an den Jazz herangeht.

Steile Karriere

1979 geboren tingelte schon als Jugendlicher durch die Lande, spielte in Bars, Clubs und auf Kreuzfahrtschiffen und unterschrieb 2003 einen Vertrag mit Universal Jazz. Das war der Beginn seiner steilen Karriere.

Er gewann in der Kategorie Rising Star den British Jazz Award, sein drittes Album "Twentysomething" verkaufte sich 2,5 Millionen Mal. Er trat beim Geburtstag von Queen Elisabeth auf und schrieb 2008 für den Film "Gran Torino" von Clint Eastwood die Titelmelodie, was ihm eine Golden-Globe-Nominierung einbrachte.

Anziehungspunkt für junges Publikum

Als er in den Jazzclubs spielte, so Jamie Cullum, habe er immer die jungen Menschen im Publikum vermisst und bedauert, dass diese Musik, die er so liebe, niemanden in seinem Alter anspreche.

Das hat sich mittlerweile geändert, denn der 31-jährige Mädchenschwarm beschert dem Jazzsegment genau jene Käuferschicht, um die es sonst vergeblich buhlt. Und bringt dem Jazz Fest Wien ein junges frisches Publikum, sagt der Veranstalter Fritz Thom. Die Fussball-WM sei der Grund, warum das Jazz Fest heuer schon so früh startet - um Jazz- und Fußballfans nicht in Gewissenskonflikte zu bringen, so Thom weiter.

Unterbrechung für König Fußball

Am 2. Juni 2010 wird Bobby Mc Ferrin sein neues Chorprojekt "Vocabularies" präsentieren. Dann folgt ein Monat Pause und Ende Juni gibt es die weiteren Konzerte, etwa von Randy Crawford, Al Jarreau oder Herbie Hancok, der heuer seinen 70. Geburtstag feierte.

Daniel Lanois, vielen bekannt als Produzent von U2, Bob Dylan oder Willie Nelson, zeigt sein eigenes musikalisches Schaffen als Sänger und Songschreiber und Juliette Greco wird in der Wiener Staatsoper ihr jüngstes Album "Je me souviens de tout" vorstellen.

Aufsteigende Sterne

Chanson, Jazz ,Blues, Rock und Pop, Sperriges neben Eingänglichem, Arriviertes neben Neuem - auch das 20. Jazz Fest Wien setzt auf die volle Breite. Und man sorgt dafür, dass die aufsteigenden Sterne auf ihrem steilen Weg nach oben so früh wie möglich beim Jazz Fest zwischenlanden - was man heuer mit dem geplanten Auftritt der erst 16-jährigen kanadischen Sängerin Nikki Yanofski geschafft hat.

Und so sei sichergestellt, so Thom, dass wir neue Jamie Cullums auch für die nächsten Jahre haben.

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