Mehrheit im Sicherheitsrat fix
Neue Sanktionen vor Beschluss
Im Atomstreit mit dem Iran wird der UNO- Sicherheitsrat in New York voraussichtlich heute neue Strafmaßnahmen gegen die islamische Republik verhängen. Die Gespräche darüber sind abgeschlossen, die entsprechende Resolution steht. Dass sie angenommen wird, gilt als sicher.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 09.06.2010
USA siegessicher
Bis zuletzt wird am Resolutionsentwurf getüftelt. Vor allem die USA drängen auf verschärfte Sanktionen. Sie bemühen sich, China und Russland davon zu überzeugen. Einwände der Türkei, Brasiliens und des Libanon können die Resolution nicht scheitern lassen. US-Außenministerin Hillary Clinton ist siegessicher: "Das sind die bedeutendsten Sanktionen, mit denen sich der Iran jemals auseinandersetzen musste", so die US-Außenministerin.
Weitreichende Maßnahmen
Tatsächlich trifft es erstmals auch die iranischen Revolutionsgarden, eine der Säulen des Systems. Mitglieder der Garde und Angestellte der von ihnen geführten Firmen werden mit Reiseverboten belegt, ihre Konten gesperrt. Insgesamt 41 Institutionen und Personen stehen unter dem Verdacht, am Atomprogramm der iranischen Regierung mitzuarbeiten. Dem Iran ist es künftig auch verboten, Panzer, Kampfhubschrauber, Kriegsschiffe und Raketensysteme zu erwerben.
Weitere Strafen möglich
Die neuen Sanktionen sind völkerrechtlich verbindlich. Das bedeutet, dass Schiffe mit Frachtgut für den Iran gestoppt und auf geschmuggelte Waffen und Waffentechnologien durchsucht werden können. Den USA erscheint es als besonders wichtig, dass die Resolution noch weitere Möglichkeiten eröffnet. Einzelnen Ländern und Organisationen soll es demnach künftig erlaubt sein, den Iran mit Strafen zu belegen, die über den festgelegten Rahmen noch hinausgehen.
Henner Fürtig: Sanktionen schmerzhaft für Iran
Henner Fürtig, Iranexperte des Leibniz-Institutes für globale und regionale Studien, bezeichnet im Ö1-Interview die Sanktionen als schmerzhaft für den Iran, weil sich Russland und China erstmals hinter die Sanktionen gestellt hätten.
Mittagsjournal, 09.06.2010
Henner Fürtig im Gespräch mit