Der "Weinkultursender" als Sprungbrett

Ö1 Weine 2010

Bereits zum elften Mal wurde dieser Tage im RadioKulturhaus je ein weißer und roter Ö1 Wein des Jahres gekürt. Diese Auszeichnung junger, noch nicht etablierter Winzer erweist sich den Preisträgern häufig als Sprungbrett für ihre weitere Karriere.

"Förderung junger Geheimtipps"

Wein-Marketing-Geschäftsführer Willi Klinger, Weinjournalistin Luzia Schrampf sowie Vorjahressieger Leo Aumann und Hans Peter Temmel über nachhaltige Effekte der Wahl zum Ö1 Wein

Neue Namen, Neugier und Nachfrage

Zur Nominierung gelangten wie immer 30 trockene österreichische Qualitätsweine junger Winzer und Weingüter, die von den Redaktionen "Leporello" und "Moment-Kulinarium", dem Ö1 Club und der Österreich Wein Marketing GmbH ausgewählt wurden. Eine zwölfköpfige Jury verkostete, bewertete und prämierte schließlich die Besten der edlen Tropfen.

Dass der Ö1 Wein oft in kürzester Zeit nach der Prämierung ausverkauft ist, zeigt für Wein-Marketing-Geschäftsführer Willi Klinger den Erfolg und die große Breitenwirkung des Preises. Auch die Vorjahressieger Leo Aumann (Weißwein) und Hans Peter Temmel (Rotwein) waren von der starken Nachfrage durch Ö1 Hörer/innen und Ö1 Club-Mitglieder überrascht.

Auszeichnung der anderen Art

Die Tatsache, dass der Preis von einem Hörfunksender und nicht etwa von einem Fachmagazin vergeben wird, eröffnet den Gewinnern vielfach neue Kundenkreise. Mit Ö1 Flaschenetiketten und Ö1 Kartons ausgestattet, treten die frisch gekürten Siegerweine an, um abseits etablierter Fachjournale neue Terrains am Weinmarkt zu erobern.

"Natürlich sind die Weinmagazine für einen Jungwinzer wichtig, aber sie haben ihr festes Publikum, und der Ö1 Wein spricht eine andere weininteressierte Öffentlichkeit an, die über Spezialmagazine unter Umständen gar nicht erreicht wird", erklärt Willi Klinger.

Geheimtipps und Überraschungen

Die Ö1 Weine müssen neben den Qualitätskriterien auch preislichen Richtlinien entsprechen. Weißweine dürfen einen Abholpreis von acht Euro nicht überschreiten, Rotweine sollen höchstens zwölf Euro kosten. Nicht selten handelt es sich bei den prämierten Weingütern um wahre Geheimtipps, die zuvor kaum Gelegenheit hatten, sich der Öffentlichkeit zu präsentieren.

Das Aufspüren und Entdecken neuer Namen und Produzenten gehört für die Weinjournalistin Luzia Schrampf zu den spannendsten Aspekten der Weinverkostung.

Ranking als Richtungsweiser

Dabei seien Wettbewerbe und Rankings an sich bereits ausschlaggebend für die mediale Präsenz und erfolgreiche Vermarktung der Jungwinzer, räumt Schrampf ein: "Ein Weinpreis bewirkt immer gesteigertes Interessen der Weintrinker und erhöhten Verkauf für die Winzer."

Da das Leben bekanntlich zu kurz sei, um schlechten Wein zu trinken, würden viele Weinliebhaber dem Urteil der Fachjurys folgen; die Bewertung der Weine sei daher mit hoher Verantwortung verbunden und ziehe große Auswirkungen auf Marketing und Umsatz nach sich, so Schrampf.

So schmecken Sieger

Unter den nominierten Weißweinen stach heuer ein DAC Riesling aus dem Weingut Maglock-Nagel besonders hervor und führte die Wertung mit acht Punkten Vorsprung überlegen an.

Die Entscheidung bei den Rotweinen fiel hingegen extrem knapp aus: Nur jeweils ein Punkt trennt Sieger, Zweit- und Drittplatzierten. Das burgenländische Weingut Strudler darf seinen Zweigelt Selektion 2008 fortan als Ö1 Wein 2010 bezeichnen und etikettieren.

Hohes Niveau halten

Wenn auch Punkte, Siege und Auszeichnungen durchaus mediales Echo und neue Kunden bringen, liegt das Geheimnis des Erfolgs für Vorjahressieger Leo Aumann abseits der Wettbewerbe und Preise. Nur durch beständig hohe Qualität können Jungwinzer langfristig überzeugen und ihren Platz am Markt festigen, ist er überzeugt.