Walfangkommission tagt in Marokko

Stimmenfang für Walfang

Kompromisse, Fangquoten, Stimmenfang: In Marokko tagt die Internationalen Walfangkommission. Vor wenigen Tagen hat Japan mit seinem Austritt gedroht, sollte das Verbot des kommerziellen Walfangs nicht gelockert werden. Greenpeace hingegen fordert einmal mehr das Ende des kommerziellen Walfangs.

Morgenjournal, 21.06.2010

Kompromisspapier in Diskussion

In Marokko beginnt am Montag die 62. Jahrestagung der Walfangkommission. Seit April zirkuliert ein Kompromisspapier über die strittigen Punkte. Darin wird unter anderem vorgeschlagen, das Verbot für kommerziellen Fang für zehn Jahre aufzuheben und Fangquoten festzulegen, um den Walfangnationen entgegenzukommen. Trotz Verbot wurden in den vergangenen 24 Jahren geschätzte 33.000 Großwale gejagt. Staaten wie Japan berufen sich dabei auf wissenschaftliche Zwecke, Staaten wie Island und Norwegen auf Sonderrechte.

Walfangkommission nicht effektiv

Seit Jahren wird in der Internationalen Walfangkommission über Quoten diskutiert. Die wesentlichen Fragen dabei sind: Zu welchen Zwecken dürfen Wale gejagt werden, wo, von wem und wie viele? Die Umweltorganisation Greenpeace fordert das Ende des kommerziellen Walfangs. Hier sei die Walfangkommission leider nicht mehr effektiv, meint Kumi Naidoo, Chef von Greenpeace International, und die Mitgliedsstaaten seien vor Korruption nicht gefeit.

Japan will Lockerung des Walfangverbotes

So verspreche beispielsweise Japan anderen Staaten Hilfsgelder, damit sie der Kommission beitreten. Stimmenfang für Walfang quasi. Vor wenigen Tagen drohte Japan, aus der Kommission auszutreten, sollte das seit 1986 gültige Verbot von kommerziellem Walfang nicht gelockert werden. Das stuft der Greenpeace-Chef Kumi Naidoo als Taktik ein. Denn letztlich würde Japans Ansehen leiden, wenn es aus einem internationalen Gremium ausscheiden würde.

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Greenpeace