Kinder wollen Schuljahr beenden

Familie Zogaj reist freiwillig aus

Die Familie Zogaj wird aus Österreich ausreisen und nicht auf eine Abschiebung warten. In einem Schreiben an die zuständige Bezirkshauptmannschaft Vöcklabruck wird sie um eine Frist ersuchen, in der sie die Ausreise vorbereiten und die Kinder das Schuljahr beenden können.

Mittagsjournal, 23.06.2010

Ausreise in 2 bis 3 Wochen

Die Familie Zogaj hat sich entschieden: Zwei bis drei Wochen möchte sie noch Zeit haben, um hier in Österreich alles zu regeln, dann wird sie das Land verlassen. Diesen Wunsch wird die Familie der Bezirkshauptmannschaft Vöcklabruck schriftlich mitteilen und kommt damit der Aufforderung der Behörde nach, bekanntzugeben, wann sie ausreisen kann, sagt Walter Deil von der Volkshilfe, die die Familie Zogaj betreut. "Die Volkshilfe hat der Familie geraten, den legalen Weg zu beschreiten und die Familie Zogaj hat sich jetzt entschlossen, die Ausreise freiwillig anzutreten."

Kinder wollen Schuljahr beenden

Die Kinder wünschen sich, dass sie das Schuljahr noch hier abschließen können. Den Betreuern der Familie geht es vor allem darum, dass sie die Mutter von Arigona Zogaj, die wegen schwerer Angstzustände seit längerem in ärztlicher Behandlung ist, auf die Ausreise vorbereiten können. Wir wünschen uns, dass sie das alles unbeschadet übersteht, heißt es. Außerdem möchten sich die Vier von Freunden und Verwandten verabschieden können, Flüge buchen usw.

Beide Seiten sind um Beruhigung bemüht

Die Vertreter der Bezirkshauptmannschaft wollen sich heute dazu nicht äußern, aber es deutet alles darauf hin, dass sie diesem Wunsch der Familie nachkommen werden. Bezirkshauptmann Peter Sallinger hat sich schon mehrmals dahingehend geäußert, dass es nötig und möglich sein wird, der Familie diese Frist bis zum Ende des Schuljahres zu gewähren. Außerdem waren beide Seiten zuletzt bemüht, diese komplizierte Situation nicht noch mehr aufzuschaukeln. Das ist auch jetzt, angesichts der bevorstehenden Ausreise, nicht zu erwarten.

Anwalt geht von Einigung aus

Auch wenn der Ausweisungsbescheid kurz für Irritationen gesorgt hat, weil dort das Wort "unverzüglich" im Zusammenhang mit der Ausreise verwendet worden war. Der Anwalt der Familie, Helmut Blum, hat heute noch einmal klargestellt, dass diese Formulierung routinemäßig verwendet wird. Auch er ist überzeugt, dass sich die Familie mit der Bezirkshauptmannschaft über den Zeitpunkt der Ausreise einigen kann.