Back to the 80s
Sommerzeit ist Kinozeit
Zwischen Mai und August veröffentlichen die großen Hollywood-Studios ihre kommerziell zugkräftigsten Produktionen. 2010 ist das für das zahlende Publikum gleich bedeutend mit einer Reise zurück in die Zukunft, denn die Filmindustrie hat die 80er Jahre neu entdeckt.
8. April 2017, 21:58
Kultur aktuell, 28.06.2010
Massenkinophänomene von damals werden neu aufgelegt, pumpende Bizeps und schwitzende Männerkörper rücken in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit und über allem schwebt die Wiederkehr des unironischen Actionhelden, der mit vollem Ernst die Welt vor diversen Untergängen rettet.
Vom Fernsehen auf die Leinwand
"Das A-Team" ist eine der erfolgreichsten Fernsehproduktionen der 80er Jahre, bringt es auf insgesamt fünf Staffeln - und verteilt die Bilder von verschmitzten, an Zigarrenstummeln kauenden Glücksrittern in den Wohnzimmern der westlichen Welt. Hollywood arbeitet schon seit langem an einer Wiedergeburt: Mitte August entert das neue A-Team auch die heimischen Kinos.
Die Erfolgsformel liegt für die Filmindustrie auf der Hand: bereits etablierte Stoffe bringen eine Fan-Basis und damit eine fixe Zuschauerzahl mit, das Risiko für die Geldgeber lässt sich so minimieren. Derselbe Gedanke steht hinter "Predators": Der Science-Fiction-Schocker über aggressive Außerirdische erzählt die Vorgeschichte zu einem der Stil prägenden Filme der 80er Jahre.
"Entbehrlicher" Stallone
Im originalen "Predator" aus dem Jahr 1986 hat Arnold Schwarzenegger gegen die Bedrohung aus dem Weltraum gekämpft - im August ist der baldige Gouverneur außer Dienst zum ersten Mal seit über sechs Jahren wieder in einer Kinorolle zu sehen, wenn auch nur in einer kleinen. Für seinen Freund Sylvester Stallone spielt er Trench, einen erfahrenen Söldner, der seinen paramilitärischen Kameraden mit Rat und Tat zur Seite steht.
"The Expendables", also "Die Entbehrlichen" heißt Stallones Regieprojekt, für das er neben Schwarzenegger noch eine ganze Armada an jungen und alten Actionfilm-Ikonen eingesammelt hat. Darunter Bruce Willis, Dolph Lundgren und Mickey Rourke. "The Expendables" ist als Tribut an die unironischen Actionfilme der 1980er Jahre angelegt. Insofern hätte auch Jackie Chan gut zur Besetzung gepasst: Der Martial-Arts-Superstar aus Hong Kong muss aber schon einer anderen 80er-Legende neue Flügel verleihen: Bereits im August ist er als Lehrmeister des "Karate Kid" in den Kinos zu sehen.
"Karate Kid" war 1984 ein Überraschungserfolg; es folgten drei Fortsetzungen, eine Fernsehserie, ein Videospiel und jetzt eben die Neufassung des Originals. In den USA ist das neue "Karate Kid" bereits sehr erfolgreich angelaufen und unterstreicht damit nur die Kalkulationen der produzierenden Studios. Sylvester Stallone hat hingegen seine Pläne für einen fünften "Rambo"-Film aufgegeben, stattdessen arbeitet der Schauspieler und Regisseur bereits an zwei weiteren "Expendables"-Einsätzen. So lösen neue Ikonen die alten ab, die Vergangenheit des Kinos wird zu dessen Zukunft.
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