Wiedehopf, Blauracke, Rotkopfwürger

27. April 2017, 15:40

Der Zoologe Klaus Peter Zulka von der Abteilung "Biologische Vielfalt und Naturschutz" im Umweltbundesamt über gefährdete Vogelarten in Österreoc, anlässlich der Wissen-Aktuell-Serie zum Internationalen Jahr der Biodiversität.

"Einige Arten haben zunächst einmal vom Zusammenbruch der Landwirtschaft in den osteuropäischen Ländern profitiert - sie konnten Österreich neu besiedeln. Ein Beispiel ist der Kaiseradler, der in dieser Zeit wieder nach Ostösterreich eingewandert ist. Mittlerweile wird aber dort auch die Landwirtschaft intensiviert und dieser Besiedlungsdruck ist weitgehend zum Erliegen gekommen. Kritisch ist der Zustand bei vielen Großinsektenjägern unter den Vögeln: z.B. ist der Wiedehopf stark gefährdet, die Blauracke bewohnt nur mehr einen kleinen Teil ihres ursprünglichen Areals in der Steiermark; der Rotkopfwürger ist ausgestorben, der Raubwürger ist vom Aussterben bedroht. Die Ursachen sind wahrscheinlich der Insektizideinsatz in der Landwirtschaft. Manche Vogelarten sind nicht nur in Österreich gefährdet, sondern überregional - z.B. die Großtrappe: Das war ursprünglich ein Bestand von 700 Individuen, der ist dann in den 90er Jahren stark kollabiert (auf ein Zehntel des jetzigen Bestands) und nur mit einem Schutzprogramm hat man die Art halbwegs stabilisieren können. Vermutlich gibt es derzeit um die 100 Großtrappen in Ostösterreich."