Effizienterer Umgang und mehr Recyling nötig

Rohstoffe werden knapp

Nicht nur Erdöl wird langsam knapp, auch andere Rohstoffe wie Metalle neigen sich ihrem Ende zu. Laut einer Erhebung der Europäischen Kommission drohen weltweit Engpässe bei 14 wichtigen Metallen und Mineralen. Mehr Recycling wird als Lösung propagiert. Kritisiert werden die Schwellenländer, wie etwa China, die den Export ihrer Rohstoffe beschränken.

Morgenjournal, 30.06.2010

Metalle für High-Tech-Industrie gebraucht

Das Metall Palladium wird für den Bau von Katalysatoren gebraucht, das Mineral Graphit unter anderem für die Herstellung von Bleistiftminen. Und das Metall Indium braucht man, um Flachbildschirme und Touchscreens herzustellen. Diese drei Rohstoffe zählen zu den 14 Metallen und Mineralen, die laut Europäischer Kommission knapp sind.

Viele Metalle nur in China

Mit der Nachfrage nach neuen, technologisch fortgeschrittenen Produkten, etwa Iphone oder Ipad von Apple, steigt auch die Nachfrage nach diesen Rohstoffen, und mit der Knappheit der Rohstoffe steigen ihre Preise. Dass die Rohstoffe in geringem Maß verfügbar sind, liegt laut Europäischer Kommission daran, dass die weltweite Produktion nur auf einige wenige Länder entfällt. So werden etwa die so genannten Metalle der seltenen Erde, die beispielsweise zur Produktion von Lasern gebraucht werden, fast ausschließlich in China gewonnen. Das Metall Niob, benötigt etwa für Eisenlegierungen, kommt zum größten Teil aus Brasilien.

Schwellenländer beschränken Export

Die EU-Kommission kritisiert, dass Schwellenländer wie China Rohstoffexporte blockieren, um die eigene Industrie zu begünstigen. Zudem wird beklagt, dass bei der Nutzung der knappen Rohstoffe derzeitig nicht nachhaltig genug gearbeitet und, dass zu wenig Recycling, also Wiederverwertung der Rohstoffe, betrieben werde.

Mehr Wiederverwertung

Auch Carl Hennrich, Chef des Forums mineralische Rohstoffe in der Wirtschaftskammer Österreich, sieht Recycling als guten Weg, um Engpässen bei Metallen und Mineralen vorzubeugen. Außerdem brauche es international verbindliche Richtlinien für Rohstoffhandel, und der Industrie müsse der Zugang zu den Rohstoffen erleichtert werden: "Die Rohstoffe spielen heute bei der Festlegung von Räumen für Wohngebiete, Naturschutzgebiete und Wasserschutzgebiete eine untergeordnete Rolle. Das können wir uns in Zukunft nicht mehr leisten."

Österreich

Auch in Österreich werden mineralische Rohstoffe gewonnen und verarbeitet - Baurohstoffe wie Sand oder Kies seien ausreichend vorhanden, so Hennrich, bei Industriemineralen wie Gips oder Kaolin könnte es in einigen Jahren aber zu Engpässen kommen.

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