Ziesel benötigen ungenutzte Feldraine

50 Prozent aller Säugetierarten gefährdet

"In Österreich sind etwa 50 Prozent aller Säugetierarten einer Gefährdungskategorie zugeordnet", fasst Maria Tiefenbach die Roten Listen der Säugetiere zusammen. Tiefenbach leitet die Abteilung "Biologische Vielfalt und Naturschutz" im Umweltbundesamt.

Die Vielfalt von Genen, Arten und Lebensräumen nimmt weltweit ab - die UNO will diesen Trend aufhalten oder zumindest verlangsamen und hat daher das "Internationale Jahr der Biodiversität" ausgerufen. "In Österreich kommen etwa 100 Säugetierarten vor, davon gelten vier Arten als ausgestorben und vier Arten gelten als vom Aussterben bedroht", erzählt Maria Tiefenbach vom Umweltbundesamt.

Brachflächen überlebensnotwendig

"Etwa 50 Prozent aller Säugetierarten sind einer Gefährdungskategorie zugeordnet. Unter den besonders gefährdeten Arten sind viele Fledermausarten. Sie leiden einerseits unter dem Insektizid-Einsatz, da sie Insektenjäger sind, andererseits darunter, dass Dachböden immer weniger als Überwinterungsquartiere zur Verfügung stehen", so Tiefenbach.

"Auch Arten der offenen Landschaft Österreichs sind besonders rückgängig, wie etwa Ziesel oder Feldhamster. Sie benötigen Brachflächen oder auch ungenutzte Feldraine und diese Lebensräume gehen immer mehr verloren. Eine Säugetierart, die bayrische Kurzohrmaus - deswegen, weil sie zum ersten Mal in Bayern beschrieben wurde - kommt in Österreich weltweit als einzigem Land vor. Es ist ein sogenannter Endemit. Wir tragen daher für das Überleben dieser Art eine besondere Verantwortung."