Warten auf den Durchbruch
Vergebliche Suche nach HIV-Impfung
Der Life-Ball Samstagabend galt als Auftakt der Aids-Riesen-Konferenz in Wien, die heute Sonntag beginnt. 25.000 Forscher, Ärzte, Politiker und Interessenvertreter nehmen teil. Seit Auftreten von HIV/Aids wird weltweit nach einer Impfung gegen die Immunschwächekrankheit gesucht. Bis jetzt ohne Erfolg. Und die meisten Mediziner glauben, dass es weitere Jahre brauchen wird.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 18.07.2010
Versuche fehlgeschlagen
Seit Anfang der 1980er-Jahre kennt man das HI-Virus, das AIDS verursacht. Und seit damals versucht die Wissenschaft eine Impfung gegen die Immunschwäche zu entwickeln, weiß Aids-Experte Norbert Vetter vom Otto-Wagner-Spital: "Die bisherigen Versuche, über Antikörper Impfstoffe zu erzeugen, sind fehlgeschlagen."
Skepsis gegenüber Entdeckungen
Immer wieder wurden und werden neue Forschungsergebnisse präsentiert, die Hoffnung machen auf einen Impfstoff. Erst letzte Woche haben zwei US Forscher - wie sie sagen - mächtige Antikörper gegen Aids entdeckt, die Basis für eine Impfung sein könnten. Armin Rieger von der Medizin-Universität Wien: "Es ist ganz wichtig, dass solche Entdeckungen gemacht werden, keine Frage. Man ist nur schon sehr oft enttäuscht worden im HIV-Bereich, was die Hoffnung auf eine Impfung betrifft. Ich möchte jetzt nicht pessimistisch wirken, aber ich glaube nicht, dass in den nächsten zehn bis 15 Jahren eine effektive Impfung in breitem Maße zur Verfügung stehen wird."
Frühe Diagnose nützt
Seit Beginn der Aids-Pandemie haben sich 60 Millionen Menschen mit dem HI-Virus infiziert. 25 Millionen sind daran gestorben. Auch wenn es keine Impfung gibt ist es positiv, sagt Vetter, dass Aids mittlerweile gut zu behandeln ist, wenn die Krankheit im Frühstadium diagnostiziert wird. Und eine Früherkennung schütze nicht nur den HIV-Infizierten, sondern natürlich auch die Partner. Denn ein HIV-Infizierter, der nicht behandelt ist, kann das Virus weitergeben."