Schmied: "Numerus clausus in der Volksschule"

8. April 2017, 21:58

Pröll-Vorschlag Zwischenschritt

Unterrichtsministerin Claudia Schmied (SPÖ) gibt sich nach dem Vorschlag des Niederösterreichischen Landeshauptmanns abwartend und sagt, dass man der Sache noch Zeit geben solle. Am Ende sollte ja die Schule der Zehn- bis 14-jährigen stehen. Den derzeitigen Vorschlag von Erwin Pröll (ÖVP), eine gemeinsame Schule der sechs- bis 12-Jährigen einzuführen, bezeichnet die SPÖ-Unterrichtsministerin als Zwischenschritt. Sie nehme, was die ÖVP gebe und dann schaue man halt weiter. Mit dieser - von manchen als Salamitaktik bezeichneten - Vorgehensweise habe man auch in der Vergangenheit schon viel erreicht.

Sprachförderung im Kindergarten stärken

Auf die Frage, wie die gemeinsame Schule vor allem in Wien realisiert werden soll, wo ja enorme Unterschiede bei den Sprachkenntnissen herrschen, antwortet Schmied, dass man eben langsam vorgehe. Sie betont die Wichtigkeit der vorschulischen Bildung und die Bedeutung des Deutschlernens im Kindergarten. Man werde fünf Jahre brauchen, um verantwortungsvoll eine gemeinsame Schule der 10-bis 14jährigen umzusetzen.

Volksschule und Universitäten: "Darwinismus pur"

Über den Vorschlag von Niederösterreichs Landeshauptmann Erwin Pröll freue sie sich. Das Ziel bleibe aber die gemeinsame Schule bis 14 Jahre für alle Kinder in ganz Österreich. Das halte die Diskussion wach. Dass es einen Tauschhandel zwischen SPÖ und ÖVP geben soll, negiert die Unterrichtministerin nicht. Die ÖVP ist für die Beibehaltung der Zugangsbeschränkungen an den Universitäten, während die SPÖ die gemeinsame Schule bis 14 will. Sie sei nicht dafür, habe aber die Erfahrung gemacht, dass manche Dinge nur mit einem Junktim zu erreichen sind. Derzeit gebe es einen Numerus Clausus mit neuneinhalb Jahren. Derzeit herrsche auch an den Universitäten ein purer Darwinismus, es gelte eine neue Studieneingangsphase zu gestalten. Bei beiden Fragen herrsche Handlungsbedarf.