Für Uni-Absolventen aus Drittstaaten

Karl fordert aktive Zuwanderungspolitik

Wissenschaftsministerin Beatrix Karl von der ÖVP unterstützt die Forderung aus ihrer Partei nach einer aktiven Zuwanderungspolitik. Karl will, dass sich Uni-Absolventen aus Drittstaaten in Österreich niederlassen dürfen und leichter Zugang zum Arbeitsmarkt erhalten.

Abendjournal, 29.07.2010

Mindestgehalt ist unüberwindbare Hürde

Für Schlüsselarbeitskräfte, die zuwandern wollen, ist ein Mindestgehalt von 2460 Euro brutto im Monat vorgeschrieben. Das sei allerdings eine unüberwindbare Hürde für Berufseinsteiger, kritisiert Wissenschaftsministerin Beatrix Karl von der ÖVP. "Wir bieten Studenten aus Drittstaaten gute Rahmenbedingungen und stellen ihnen auch die Mittel zur Verfügung und geben ihnen dann aber nicht die Chance, in den Arbeitsmarkt einzusteigen. Das sehe ich nicht ein."

Industrie fehlen Techniker

Der Industrie fehlten Techniker, und von den rund 1300 Uni-Absolventen aus Drittstaaten habe jeder Fünfte Technik studiert, während das nur auf jeden achte österreichischen Absolventen einer Hochschule zutreffe. Karl: "Es handelt sich hier um genau die Fachkräfte, die wir in Österreich dringend brauchen. Und anstatt sie hier arbeiten zu lassen, schicken wir sie nach Abschluss des Studiums nachhause. Das halte ich nicht für sinnvoll."

Kategorie Einsteiger-Schlüsselkraft

Die Ministerin will daher, dass in den Verhandlungen über die sogenannte Rot-Weiß-Rot-Karte eine Kategorie Einsteiger-Schlüsselkraft mit einem niedrigeren Bruttolohn geschaffen wird. Oder man stelle Univeritäts-Absolventen aus Drittstaaten Absolventen aus EU-Staaten rechtlich gleich, die ja Niederlassungsfreiheit in Österreich genießen. Die Wirtschaftskammer unterstützt den Karl-Vorstoß. In Ländern wie den USA sei es Teil der Zuwanderungsstrategie, ausländische Uni-Absolventen nach ihrem Studium zum Bleiben zu motivieren. In Österreich werde dieses wertvolle Potenzial nicht genutzt.