Mensch und Hund

Der beste Freund des Menschen

Diese Woche fand an der Universität Wien ein Hunde-Wissenschaftskongress statt. Wissenschaftler warfen einen genaueren Blick auf das Miteinander von Mensch und Hund. Eine seit 10.000 Jahren erfolgreiche Verbindung.

Hunde sind domestizierte Wölfe. Was sie so interessant für uns Menschen macht, ist ihre einzigartige Kooperationsfähigkeit. Sie folgen nicht nur Zeigegesten sondern sind auch fähig unsere Handlungen nachzuahmen. Das geht sogar dann, wenn sie etwas Neues sehen, erklärt der Wiener Verhaltensbiologe Kurt Kotrschal.

"Im Test wird dann vom Menschen vorgezeigt was er noch nie gemacht hat, zum Beispiel: er klaubt im Zimmer irgendwo einen Tennisball auf, trägt ihn zum Papierkorb und lässt ihn dort reinfallen. Dann kommt das Kommando, der Hund hat das davor noch nie gemacht, und der Hund geht zielstrebig zum nächsten Tennisball, nimmt ihn auf und lässt ihn in denselben Papierkorb fallen", sagt Kotrschal.

Verstehen Hunde die Menschen?

Hunde können also die Informationen des Menschen deuten. Wie weit ihr Verständnis für Absichten und Gefühle des Menschen allerdings wirklich reicht, bleibt eine wissenschaftliche Streitfrage. Dies gilt auch für das von Hundebesitzern oft interpretierte schlechte Gewissen ihres Vierbeiners.

"Es überwiegt eher die Meinung, dass die Anzeichen von dem was wir schlechtes Gewissen nennen, beim Hund, also bestimmte Körperhaltung, bestimmter Blick, dass das eine Reaktion auf unsere Gegenwart und unsere Körperhaltung ist." Dennoch ist die soziale Einsicht der Tiere unterschätzt. meint Verhaltensbiologe Kotrschal.

Hunde haben einen Gerechtigkeitssinn

Ein Versuch mit zwei Hunden, die unterschiedlich dafür belohnt wurden, die Pfote zu geben, deutet einen Gerechtigkeitssinn an. "Wenn die beiden zusammen sind und der eine wird belohnt und der andere nicht, dann stellt der Nichtbelohnte, unter Anzeichen von Stress, nach relativ wenigen Versuchen seine Kooperation ein. Also Hunde sind ganz offenbar in der Lage zu erkennen wann sie ungerecht behandelt werden", sagt Kotrschal.

Es bleibt somit auch für die nächsten 10.000 Jahre noch einiges an unseren zahmen Wölfen zu entdecken.

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